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Stickstoffdioxid

Deutschland ist Europas Dreckschleuder

Aufgrund einer kleinen Anfrage der Grünen liefert die Bundesregierung jetzt erschreckende Werte: Laut Umweltministerium wird der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel an 29 Prozent aller bundesweiten Luftschadstoff-Messstellen überschritten. Die 40 Mikrogramm entsprechen auch Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Deutschland ist damit Europameister bei der Luftverschmutzung.

Stickstoffoxide gehören zu den so genannten reaktiven Stickstoffverbindungen, die zu einer Vielzahl von negativen Umweltwirkungen führen können. Zusammen mit flüchtigen Kohlenwasserstoffen sind Stickstoffoxide für die sommerliche Ozonbildung verantwortlich. Stickstoffoxide tragen zudem zur Feinstaubbelastung bei.

Stickstoffdioxid (NO2) entsteht bei Verbrennungsvorgängen in Dieselmotoren. Eigentlich sollten Katalysatoren dafür sorgen, dass das Gas gar nicht in die Atmosphäre kommt. Doch bekanntermaßen wurden die Werte durch manipulierte Bordcomputer bei zahlreichen Automodellen manipuliert. Der Skandal fing mit VW an, zuletzt ist nun auch Fiat in die Schlagzeilen geraten. Das Ergebnis der Manipulation sind erhöhte Abgaswerte, die die Menschen auf den Straßen krank machen. NO2 verursacht chronische Atemwegserkrankungen und kann möglicherweise auch Krebs verursachen.

Die Daten aus dem Jahr 2014 zeigten höchste Werte in Stuttgart mit 89 Mikrogramm im Schnitt. 84 Mikrogramm waren es an einer Messstelle in München. Auf Platz 3 lag ein Messpunkt in Köln mit 66 Mikrogramm. Aber auch Standorte in Berlin, Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden zeigten Spitzenwerte.

(Nicole Weinhold)