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40 Biogasanlagen à 3 Megawatt in Aussicht

Großauftrag für Bebra in Osteuropa

Wer Bebra mit dem Bau beauftragt hat, darüber hüllen sich die Hamburger noch in Schweigen. Es handele sich um eine internationale Investorengruppe, heißt es. Offen bleibt auch, wo die Megawatt-Anlage gebaut wird. Bebra-Sprecherin Claudia Weirich sagte gegenüber ERNEUERBARE ENERGIEN, man werde gemeinsam mit den Investoren in den nächsten Wochen Details zum Projekt vorstellen. Der Vertrag sichert der Bebra ein Auftragsvolumen im zweistelligen Millionenbereich. Genaueres gibt es nicht.

Baubeginn für die erste 3-Megawatt-Anlage soll im zweiten Quartal 2012 sein. Die Investorengruppe plant laut Bebra insgesamt 40 Biogasanlagen zu je drei Megawatt elektrische Leistung in den kommenden zehn Jahren. Man habe sich die Option auf Errichtung aller Objekte gesichert, heißt es bei Bebra.

Das würde für Bebra in den kommenden zehn Jahren durchschnittlich jeweils vier 3-Megawatt-Biogasanlagen in Osteuropa bedeuten. Das Unternehmen beziffert ein solches Auftragsvolumen mit 50 Millionen Euro pro Jahr.

Bebra beschreibt sich selbst als Spezialist für kleine Biogasanlagen mit Leistungen bis 190 Kilowatt in modularer Bauweise sowie die Biogasaufbereitung mittels Membrantechnologie. Der Vertrag öffnet dem Unternehmen das Großanlagengeschäft. „Damit katapultiert sich die Unternehmensgruppe in ein neues Unternehmenszeitalter“, sagte Bebra-Vorstand Dirk Neupert.

Welchen Stellenwert der Coup in Hannover für die Hamburger besitzt lässt sich erahnen: allein dieser liege bereits deutlich über der aktuellen Market Cap der Unternehmensgruppe an den deutschen Börsen. Die Market Cap ist der Wert für die Marktkapitalisierung einer Aktiengesellschaft. Er ist das Produkt aus der Zahl ausgegebener Aktien multipliziert mit dem Kurswert.

Der Aktie von Bebra hat der Vertragsabschluss gut getan. Seit Jahresbeginn befand sich das Papier im Sinkflug. Anfang November lag der Wert bei 55 Cent an der Frankfurter Börse. Im Januar lag der Kurs bei 2,45 Euro. Durch den Abschluss schoss der Wert kurzzeitig auf 1,26 Euro. Aktuell liegt der Aktienwert bei 1 Euro.

Nach dem gegenwärtigen Konzept, so Weirich, werde die Biogasanlage nachwachsende Rohstoffe und landwirtschaftliche Abfälle verstromen. „Eine Erweiterung mit einer Gasaufbereitung ist offen und im derzeitigen Konzept nicht vorgesehen“, so Weirich weiter. Aus technischer und wirtschaftlicher Sicht wäre die Aufbereitung aber eine sinnvolle Ergänzung.

Laut Mitteilung von Bebra prüften die Investoren derzeit die Erweiterung der Biogasanlagen um eine Biogasaufbereitung von Bebra auf Erdgasqualität, um Biomethan ins Erdgasnetz einzuspeisen. (Dittmar Koop)