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Ehemalige Militärbrache wird Solarkraftwerk

Der Hamburger Projektierer Enerprac hat auf dem Gelände des ehemaligen NATO-Flughafens Eggbek auf halbem Weg von Flensburg nach Schleswig einen Solarpark gebaut. Auf dem Gelände des einstigen Flugplatzes war ausreichend Platz, um Module mit einer Gesamtleistung von 97 Megawatt zu errichten. Die ersten 80 Megawatt sind schon am Netz. Ein weiterer Abschnitt mit 17 Megawatt Leistung ist bereits im Bau.

Fläche war stark belastet

Vor dem Bau der Anlage musste das Gelände aber zunächst vorbereitet werden. Denn die Fläche war stark mit Kampfmitteln belastet. Deshalb führte Enerparc vor der Installation der Module umfassende Sondierungs- und Räumarbeiten durch. Auf diese Weise konnte Enerparc das historische Militärgelände einer neuen und nachhaltigen Verwendung zuführen. Doch damit nicht genug. Denn die Fläche wird zusätzlich landwirtschaftlich genutzt. Schließlich weiden auf der Fläche zwischen den Modulreihen Schafe. Dadurch kann der Boden über die kommenden zwei Jahrzehnte renaturieren.

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Stromlieferung fürs Gewerbe

Eine weitere Besonderheit des Projekts: Über eine direkte Leitung ist die Anlage mit dem Gewerbepark Carstensen verbunden. Dieser Gewerbepark liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des einstigen Flughafens. Auf diese Weise kann er einen Teil der Anlage mit einer Leistung von 4,5 Megawatt für die eigene Energieversorgung nutzen. Der Betreiber des Gewerbeparks versorgt so als privater Netzbetreiber die ansässigen Gewerbebetriebe mit Solarstrom. Erste Unternehmen haben bereits Stromabnahmeverträge unterzeichnet. Ein weiterer Betrieb überlegt sogar, seinen Firmensitz dorthin zu verlegen, wissen die Projektierer.

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Umspannwerk gebaut

Den restlichen Strom speist Enerparc über das Umspannwerk Schobüll ins Mittelspannungsnetz ein. Dieses Umspannwerk hat der Projektierer eigens dafür errichtet und finanziert. Um den Solarstrom auch dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint, hat Enerparc zusammen mit dem niedersächsischen Anbieter Naext einen selbstentwickelten Batteriespeicher integriert.

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Dieser Speicher mit dem Namen Quadragon nutzt ausgemusterte Batterien aus Elektroautos und ist in einem Zehn-Fuß-Container untergebracht. In jedem dieser Container sind Batterien mit einer Kapazität von 600 Kilowattstunden untergebracht. Er kann diese Energie mit einer Leistung von 80 Kilowatt bei Bedarf ins Netz einspeisen.