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Kampagne für Solarenergie

Die Potenziale der Sonnenenergie heben

Der Industrieverband der europäischen Solarindustrie Solar Power Europe – ehemals Epia – hat eine Kampagne für Solarenergie gestartet. Es geht darum, noch mehr Europäer in die Froderung nach mehr Solarenergie in Europa einzubeziehen. „Das Solarpotenzial wird heute schon teilweise erschlossen und von Jahr zu Jahr werden die Kosten wettbewerbsfähiger“, erklärt Oliver Schaefer, Präsident von Solar Power Europe. „Keine andere Technologie zur Stromerzeugung kann ähnliche Kostensenkungen hervorbringen. Politiker, Prominente und Bürger unterstützen bereits ein solares Europa.“ Der Verband lädt alle ein, bei der jetzt gestarteten Onlinkampagne I want a solar powered Europe mitzumachen. „Denn wir können das nicht allein leisten“, begründet James Watson, Geschäftsführer von Solar Power Europe.

Nicht allein auf weiter Flur

Das Ziel der Kampagne ist es, mit Unterstützung der Öffentlichkeit und Politik auf die Vorteile und das Potenzial der Solarenergie hinzuweisen. Dass der Verband mit seinen Forderungen nicht allein auf weiter Flur steht, zeigt der aktuelle Trendmonitor des Wärmepumpenherstellers Stiebel Eltron im niedersächsischen Holzminden. Das Unternehmen hat dazu 2.000 Bundesbürger nach ihren Präferenzen und Investitionsplänen befragt. Das Ergebnis: Gut jeder zweite Befragte setzt auf Investitionen in Solaranlagen, Wärmepumpen und in die Gebäudedämmung. Die privaten Haushalte wünschen sich für ihre persönliche Rolle bei der Energiewende eine deutlich aktivere Hilfestellung durch die Politik. Nicht einmal jeder Fünfte hält das staatliche Fördersystem für vorbildlich transparent und ist mit der staatlichen Unterstützung zufrieden. Geht es nach den Bundesbürgern, sollte die Politik die Ausbaubremsen vor allem der Solarenergie lösen und den Zubau ungehindert zulassen.

Beteiligungsmöglichkeiten gefordert

Außerdem wollen auch Bundesbürger ohne eigenes privates Hausdach die Möglichkeit, sich an der Energiewende zu beteiligen. Wie dies geht, zeigen neuere Finanzierungsansätze. So wird die Schwarmfinanzierung immer beliebter. Dabei beteiligen sich viele Investoren mit einem Beitrag, um ein großes Solarprojekt umzusetzen. Einer dieser Anbieter ist Sonneninvest mit Sitz in Wien. Die Österreicher haben einen neuen Rekord aufgestellt. Innerhalb von nur einem Monat haben 300 Investoren Geld in Solarparks in Sachsen, Sachsen-Anhalt und in Baden-Württemberg angelegt. Damit ist es nach Angaben des Unternehmen das bisher erfolgreichste Online-Crowdfunding für Solaranlagen. „Wir freuen uns sehr über die sensationelle Unterstützung unseres Crowdfundings seitens der Investoren“, erklärt Michael Richter, Betreiber einer der Solaranlagen, für die Sonneninvest Geld eingesammelt hat. „Dank der Crowd liegen wir nun drei Monate vor unserem Zeitplan. Im Gegensatz zur Politik hat die Bevölkerung die Bedeutung der Sonnenenergie erkannt und bleibt der Motor der Energiewende in Deutschland.“ Die Anlagen, die mit dem Crowdfunding finanziert werden sollen, sind bereits seit mehreren Jahren in Betrieb. Damit bekommen die Anlagenbetreiber eine feste Vergütung nach dem EEG. „Dadurch sind die Einnahmen der Anlagen mindestens bis 2014 garantiert“, erklären die Anlagenbeitreiber. „Investoren, die sich am Crowdfunding beteiligen, erhalten für ihr Kapital eine feste Grundverzinsung von 4,5 Prozent pro Jahr über einen Zeitraum von neun Jahren. Nach fünf Jahren besteht die Möglichkeit zu kündigen. In sonnenreichen Jahren ist ein zusätzlicher Bonuszins von bis zu 0,5 Prozent möglich.“

Gewerbepark mit Solarenergie entsteht

Eine ähnliche Möglichkeit bietet auch die Plattform Econeers. Der Betreiber der Plattform mit Sitz in Dresden will damit Anlagen für einen Gewerbepark in Brandenburg finanzieren. Das Energiekonzept des Envoparks besteht aus Photovoltaikanlagen, einem Blockheizkraftwerk (BHKW), LED-Beleuchtung und einer Tankstelle für Elektrofahrzeuge. Das Blockheizkraftwerk versorgt dabei die Gewerbeflächen mit mit Strom und Wärme. Es wird zwar mit Erdgas betrieben. Doch die Planer haben ausgerechnet, dass durch die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme etwa 30 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden.

Während der Tagesstunden wird das BHKW durch eine Photovoltaikanlage unterstützt. Um dem Lastprofil der Gewerbebetriebe näher zu kommen, wird der Generator in Ost-West-Ausrichtung aufgeständert. Insgesamt werden die Anlagen etwa 12.000 Kilowattstunden pro Jahr erzeugen. Den restlichen Strombedarf deckt der Gewerbepark komplett mit Ökostrom des Berliner Versorgers und Direktvermarkters regenerativen Stroms Grundgrün. Die Berliner prüfen außerdem, ob das BHKW und die Solaranlagen in das eigene virtuelle Kraftwerk eingebunden werden kann. Verbrauchen die Gewerbebetriebe nicht den gesamten Strom sofort, speichert das BHKW und die Solaranalge den Überschuss zunächst in eine Batterie ein. Wenn das Stromangebot im öffentlichen Netz sinkt, speist der Speicher seinen Strom dort ein. Damit kann der Gewerbepark zusätzliche Einnahmen generieren. Durch diese Einbindung in das Geschäftskonzept von Grundgrün könnten die Anlagen auch energiewirtschaftlich optimiert werden.

Wenn der Gewerbepark fertig ist, sollen sich dort kleine und mittlere Unternehmen ansiedeln. Das Energiekonzept ist dabei die Möglichkeit, vor allem Gewerbebetriebe anzulocken, die ökologisch und wirtschaftlich handeln wollen. Immerhin kann der Envopark mit dem Konzept bis zu 72 Prozent der Kosten für die Hallenbeleuchtung und 45 Prozent der Heizenergie einsparen, betont Econeers. Die Förderung von Elektromobilität, unterstützt durch die Bereitstellung einer Elektrotankstelle, rundet das Energiekonzept ab. Insgesamt wollen die Dresdner mit der Plattform 1,35 Millionen Euro von privaten Investoren für den sogenannten Light Industrial Park einspielen. (Sven Ullrich)