Der Projektentwickler GP Joule hat den zweiten Bauabschnitt des hybriden Energieparks Sande in Niedersachsen in Betrieb genommen. Schon im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen für den Versorger Friesen Elektra eine Anlage mit einer Leistung von etwa 83 Megawatt gebaut. Diese wurde mit dem schon bestehenden Windpark Sande zum hybriden Energiepark kombiniert. Diesen haben die Installateure von GP Joule weiter ausgebaut. Der zweite Abschnitt der Solaranlage mit einer Leistung von 35 Megawatt ging jetzt auch ans Netz.
Eigenes Gründungsverfahren verwendet
Die Anlage steht auf einer Fläche von rund 35 Hektar an der A29. Dabei stießen die Planer auf beachtliche Schwierigkeiten. Denn die Anlagen mussten in einem Boden verankert werden, der aggressiv gegen die Rammpfosten aus Stahl ist. Deshalb hat GP Joule ein selbst entwickeltes Bohr- und Gründungsverfahren angewandt, um die Tische für die Module aufzubauen.
Anspruchsvolle Flächen nutzen
Zudem musste das Planungsteam beim Bau die Kabelführung der Bestandsanlagen, die vielen Wasserläufe auf dem Gelände und die Anforderungen des Denkmalschutzes berücksichtigen und dennoch ein wirtschaftlich optimales Anlagendesign schaffen. „Ich freue mich, dass wir auch den zweiten Abschnitt plangemäß und reibungslos umsetzen konnten“, sagt Paola Pignatelli, Projektleiterin bei GP Joule. Meik Georg Gessner, Geschäftsführer von GP Joule, ergänzt: „Wir möchten die Nutzung von Flächen auch unter anspruchsvollen Bedingungen nach vorn bringen und optimale Auslastung nicht nur als Versprechen stehen lassen. Das haben wir in Sande gezeigt“, sagt er.
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Strom mittels PPA geliefert
Das zweite, jetzt aufgebaute Modulfeld wird jedes Jahr etwa 36.000 Kilowattstunden Sonnenstrom liefern. Dieser wird direkt über einen Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement – PPA) an die Salzgitter AG verkauft, wie Max Wedel, Geschäftsführer von Friesen Elektra Green Energy bestätigt. Damit haben die Projektpartner einen riesigen PPA-Solarpark in Niedersachsen verwirklicht – auf schwierigem Marschboden und im Zusammenspiel mit Windenergie, wie es Max Wedel ausdrückt. „Das zeigt: Wir können in Deutschland kostengünstig grünen Strom für die Industrie produzieren“, sagt er. „Diese Chance dürfen wir uns nicht durch Bürokratie und schlechte Marktregeln selbst verbauen. Wer industrielle Wertschöpfung in Deutschland halten will, muss den Zugang zu grünem Strom endlich einfacher machen“, fordert der Friesen-Elektra-Chef.
Kreative Finanzierung
Doch auch die Finanzierung spielte eine Rolle. „Dieses Projekt wäre ohne die kreative Projektfinanzierung der DZ Bank und Volksbank Jever nicht möglich gewesen“, weiß Christian Gätje, Finanzchef von Friesen Elektra. „Out-of-the-box-Denken und der Glaube an eine grüne Industrieinfrastruktur in Deutschland – das hat uns gemeinsam stark gemacht.“
Perfekte Symbiose aus Solarpark, Umspannwerk und Batteriespeicher
Zusammenarbeit war besonders wichtig
Christoph Cordes, Projektleiter Grünstrom der Friesen Elektra Green Energy, lobt die Zusammenarbeit mit GP Joule, die bei diesem Projekt besonders wichtig war. „Wir haben auf schwierigstem Boden geplant, gebohrt, gebaut und ans Netz gebracht – mit einem klaren Ziel vor Augen: maximale Leistung, minimale Reibung“, sagt er. „Solche Projekte gelingen nur, wenn alle Fäden von Genehmigung über Bau bis Netzanschluss eng in einer Hand liegen – und das war hier der Fall.“
GP Joule übernimmt Betriebsführung
Nach dem Abschluss der Bauarbeiten und der erfolgreichen Inbetriebnahme übernimmt jetzt GP Joule Service im Auftrag von Friesen Elektra die technische Betriebsführung der beiden Solaranlagen. Dazu gehören das Monitoring, ein transparentes Reporting, Wartung, Inspektion und Instandsetzung, die GP Joule mit eigenen Serviceteams sicherstellt.