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Hafen Rotterdam betreibt angelegte Arbeitsschiffe mit Ökostrom statt mit Diesel

Im Hafen von Rotterdam baut der Projektierer Eneco eine neue Landstromanlage für die Arbeitsschiffe von Boskalis, einem Unternehmen, das sich auf das Seebaggergeschäft und den Bau von Offshore-Energieanlagen spezialisiert hat. Die Anlage soll jedes Jahr zwei Gigawattstunden Ökostrom produzieren und den Diesel ersetzen, mit dem die angelegten Schiffe bisher mit Strom versorgt werden. Deshalb wird die Anlage auch im Waalhaven entstehen, in dem die Schiffe von Boskalis zur Wartung und Vorbereitung für Offshore-Projekte anlegen.

Emissionen um 90 Prozent reduzieren

Die Landstromanlage soll bis zum 1. Juni 2023 fertiggestellt werden. Mit den zwei Gigawattstunden Strom verringern sich im Vergleich zum bisher eingesetzten Diesel, die CO2-Emissionen um 1,6 Kilotonnen. Denn bisher werden die angelegten Schiffe immer noch mit Generatoren versorgt, die mit Diesel laufen. Mit dem Umstieg auf Ökostromversorgung der von Anker liegenden Schiffe können die Emissionen von Feinstaubpartikeln, Stickstoff und CO2 um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Mit der Ökostromversorgung können die Generatoren abgeschaltet werden, was auch ein großer Beitrag zur Lärmminderung ist.

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Bis 2035 Klimaneutralität angestrebt

Landstrom ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Es ist bisher das dritte Landstromprojekt, das im Hafen von Rotterdam entsteht. Denn schon auf der Landzunge Rozenburg werden die Offshore-Schiffe von Heerema, einem Dienstleister der Offshore-Öl-und Gasindustrie, mit Ökostrom versorgt, wenn sie angelegt haben. Eine weitere Öko-Landstromanlage versorgt die Schiffe am Fährterminal Hoek van Holland von Stena Line. Damit wird das neue Projekt ein Bestandteil der gemeinsamen Landstromstrategie des Hafenbetriebs Rotterdam und der Stadt Rotterdam sowie der One-Planet-Strategie von Eneco. Die Unternehmen und die Stadt streben bis 2035 einen klimaneutralen Betrieb an.

Wind- und Solarstrom für die Schiffe

Deshalb wird die Stadt Rotterdam die neue Anlage mitfinanzieren. Auch von der Europäischen Union kommt Geld über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Eneco und der Hafen Rotterdam realisieren die neue Landstromanlage über das Joint Venture Rotterdam Shore Power. Dadurch werden die beiden Unternehmen Eigentümer der Landstromanlage und bieten Landstrom als neuen Dienstleistungsservice an. Den Netzanschluss für die Versorgung der Schiffe baut Boskalis in eigener Regie. Eneco liefert nach Fertigstellung Ökostrom an Boskalis, der aus niederländischen Windkraft- und Photovoltaikanlagen stammt die Eneco betreibt. (su)

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