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Hurtigruten plant den Bau von emissionsfreien Kreuzfahrtschiffen

Mit dem Sonnensegel durch den Fjord. Die norwegische Reederei Hurtigruten hat das Konzept eines energieeffizienten Kreuzfahrtschiffes vorgestellt. Bisher bollern die riesigen Schiffe mit Dieselmotoren an der norwegischen Küste entlang, was für jede Menge Treibhausgasemissionen und Feinstaub sogt. Das soll sich mit der Sea Zero ändern.

Hurtigruten hat das Schiff auf einem Treffen von zwölf Partnern vorgestellt, die an der Dekarbonisierung des Schiffsverkehrs arbeiten. Es soll mit Batterieantrieb durch die norwegischen Fjorde schwimmen. Auch in den Häfen soll das Schiff keine Emissionen mehr verursachen.

60 Megawattstunden Batterievolumen

Die Batteriespeicher mit einem Fassungsvermögen von 60 Megawattstunden werden mit Windkraft und Solarmodulen an Bord aufgeladen. Die Solarmodule werden unter anderem an drei jeweils 50 Meter hohen Segeln auf dem Oberdeck des Schiffes montiert. Diese können je nach Bedarf aus und wieder eingefahren werden. Insgesamt steht damit eine Modulfläche von 1.500 Quadratmeter und eine Oberfläche der Windgeneratoren von 750 Quadratmeter zur Verfügung.

Bei voll ausgefahrenen Sonnensegeln ergibt sich eine Photovoltaikoberfläche von 1.500 Quadratmetern.

Vard Design

Bei voll ausgefahrenen Sonnensegeln ergibt sich eine Photovoltaikoberfläche von 1.500 Quadratmetern.

Energieeffizientes Design

Künstliche Intelligenz, gegenläufige Propeller und ein mehrfach ausfahrbares Ruder machen das moderne Kreuzfahrtschiff komplett. Zusätzlich sollen auch neue Technologien wie etwa eine Luftschmierung, bei der kleine Luftbläschen unter dem Schiff ausgestoßen werden, was den Schiffswiderstand verringert, neuartige Rumpfbeschichtungen und eine proaktive Rumpfreinigung zum Einsatz. „Wir lange daran gearbeitet, die optimalen Designmethoden für ein Null-Emissionsschiff zu entwickeln. Die stromlinienförmige Form mit dem innovativen Rumpf führt nicht nur zu geringerem Energieverbrauch, sondern verbessert auch den Kompfort für die Passagiere“, erklärt Henrik Burvang, Entwicklungsleiter bei Vard Design. Das Unternehmen hat das Schiff entworfen.

Künstliche Intelligenz hilft beim Steuern

Der Stand der Batterieladung soll auf den Außenseiten des Schiffes angezeigt werden, während die Brücke im Vergleich zu bisherigen Schiffen verkleinert wird. Sie wird aussehen wie ein Flugzeugcockpit, da künstliche Intelligenz beim Steuern des Schiffes behilflich ist. Schließlich hat Hurtigruten seit 130 Jahren auf Fahrten durch die Fjorde zu immerhin 34 Häfen und Anlegestellen jede Menge Daten wie beispielsweise zum Wetter und Strömungen gesammelt, die jetzt in der künstlichen Intelligenz verarbeitet werden können.

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Technologien an Schifffahrt anpassen

Doch das Schiff ist noch längst nicht im Bau. Heda Felin, Geschäftsführerin von Hurtigruten Norway geht davon aus, dass es noch bis 2030 dauern wird, bis das neue Kreuzfahrtschiff in Dienst gestellt werden kann. „Unsere Aufgabe war es, den Weg für neue Innovationen und die Weiterentwicklung existierender Technologien zu ebnen, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, sagt sie. „Während einige der Technologien schon weit fortgeschritten sind, brauchen sie dennoch weitere Entwicklung, um sie auch im maritimen Kontext erfolgreich einsetzen zu können.“

Neue Technologien brauchen noch Zeit

Es kommen aber auch Technologien zum Einsatz, die noch in den Kinderschuhen stecken, und noch jeder Menge Entwicklung bedürfen. „Nach einer umfassenden Machbarkeitsstudie haben wir die vielversprechendsten Technologien für unsere künftigen Kreuzfahrtschiffe ermittelt. Wir haben uns vorgenommen, in wenigen Jahren ein Schiff zu bauen, das alle anderen in puncto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit übertrifft“, stellt Heda Felin in Aussicht. (su)

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