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Offshore

Siemens errichtet Sieben-MW-Prototyp

„Unter Hochseebedingungen“ jährlich 32 Gigawattstunden (GWh), so berechnet Siemens, so viel kann das neue Modell SWT-7.0-154 der künftigen Direktantriebs-Produktplattform D7 erzeugen. Natürlich nur, wenn sich die Wartungen der Anlagen bei Windstille abwickeln lassen und das von der Anlage nutzbare Energiepotenzial aus dem Wind nicht verschenkt werden muss. Verantwortlich für die größere Erzeugungsfähigkeit sind laut Siemens stärkere Magneten und bessere Umrichter.

Windturbinenbauer Siemens hatte 2014 erstmals einen kommerziellen Offshore-Windpark mit Anlagen seines ersten getriebelosen Offshore-Modells vor der Küste Großbritanniens errichtet. Auf der europäischen Offshore-Windenergiemesse EWEA im März hatte das Unternehmen bekannt gegeben, es habe diese Sechs-MW-Anlage auf sieben MW Leistung getrimmt, ohne ihr Gewicht zu erhöhen. Den Prototyp wolle es im Frühjahr errichten.

Die Siemens-Entwicklungsabteilung hat nach eigenen Angaben dafür eigens bessere Generator-Magnete entwickelt. Außerdem konnte die Entwicklungsabteilung auf dem Markt angebotene neue effektivere Umrichter-Halbleiter in die Anlagenelektronik einbinden.

Optimierte Generatorsegmente

Auch „mit optimierten Generatorsegmenten“ trage die Fortentwicklung zu den höheren Erträgen bei, erklärte das Unternehmen am Dienstag – und gab den Abschluss der Installationsarbeiten des Prototyps an seinem dänischen Teststandort Østerild bekannt. Errichtet wurde er somit pünktlich mitten im angekündigten Quartal. Die neue Windturbine soll 2017 in Serienfertigung gehen. Rund zehn Prozent mehr Ertrag erwartet Siemens von ihr im Vergleich zum Sechs-MW-Vorgänger SWT-6.0-154. Der hatte einen Kapazitätsfaktor von 55 Prozent. Auch die Sieben-MW-Version wird rein rechnerisch betrachtet immer noch gut jede zweite Stunde unter Volllast erzeugen können: Ihr Kapazitätsfaktor beträgt 52 Prozent, obwohl sich das für den Kapazitätsfaktor sonst maßgebliche Verhältnis von überstrichener Rotorfläche zur Leistung verringert hat .

„Die neue Anlage wird einen erheblichen Beitrag leisten, um die Stromgestehungskosten bei der Offshore-Windenergie zu senken“, teilte Pressesprecher Bernd Eilitz mit. Das neue Modell schaffe den „gesteigerten jährlichen Energieertrag bei vergleichbaren Betriebskosten“: Das bedeutet laut Siemenssprecher Eilitz, dass sich die Betriebskosten kaum erhöhen sollen. Bestenfalls könnten die Siemens-Kunden den Mehrertrag durch die neue Anlage eins zu eins als Gewinn einstreichen. Mindestens aber verbleibe in ihren Kassen als Plus die Differenz zwischen den Einnahmen aus dem höheren Ertrag und den im Verhältnis dazu gleich gebliebenen Betriebskosten, die aber in absoluten Euro-Beträgen natürlich weniger als die Stromerlöse gestiegen sind.

(Tilman Weber)