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Tennet und Sunvigo testen Flexibilität im Netz

Der Netzbetreiber Tennet startet zusammen mit dem Solarsystemanbieter Sunvigo ein Pilotprojekt um herauszufinden, wie intelligent gesteuerte Solardächer, Speicher und Elektroautos Netzengpässe reduzieren können. Die Herausforderung dabei ist die Kleinteiligkeit der Flexibilität die bereitgestellt, aber auch gesteuert werden muss. Sunvigo muss eine Vielzahl an Solaranlagen, Speichern, Wärmepumpen und Elektroautos koordinieren und deren Kapazitäten Tennet zur Verfügung stellen.

Ungenutzte Flexibilität nutzen

Die beiden Projektpartner wollen damit das bisher ungenutzte Potenzial von vorhandenen Solaranlagen, Elektroautos, Batteriespeichern und Wärmepumpen abrufen. Durch deren intelligente Vernetzung solle das Netzengpassmanagement effizienter gestalten werden. Im Pilotprojekt steuert Sunvigo die Solaranlagen, Speicher und E-Autos im eigenen Managementportfolio, wenn Tennet einen Netzengpass feststellt.

Plattform entwickelt

Dazu prognostiziert Sunvigo, wann ein Pool an Elektroautos und Batteriespeicher mit Strom be- oder entladen werden können. Diese Flexibilitäten meldet das Unternehmen über eine für solche Fälle entwickelte Equity Crowd-Balancing-Platform an Tennet. Über diese Plattform wurden bisher schon Pools aus Elektroautos oder anderen Verbrauchern gesteuert. Doch im jetzigen Pilotprojekt bündelt Sunvigo die Flexibilitätspotenziale ganzer Häuser. „Wenn wir die Potenziale der Eigenheime bündeln und unsere Technologien mit der Equigy Crowd-Balancing-Plattform erfolgreich kombinieren, haben wir die Möglichkeit, die Stromversorgung in Deutschland auf ein neues Level zu heben und den Einsatz fossiler Kraftwerke zu reduzieren“, erklärt Vigen Nikogosian, Geschäftsführer von Sunvigo.

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Koordination von kleinen Anlagen

Der Netzbetreiber kann dann auf die angebotenen Flexibilitäten zugreifen, wenn Bedarf besteht. Dabei steuert Sunvigo die Flexibilitäten automatisiert über die vorher verbaute Regelungstechnik in den Eigenheimen. Auf diese Weise wollen Tennet und Sunvigo ausprobieren, wie die Anlagen gesteuert werden müssen, um durch eine intelligente Koordination kleinteiliger Flexibilitäten maximalen Nutzen für das Stromnetz zu erzielen.

Marktplatz für Flexibilität notwendig

Außerdem eröffne dieser Ansatz in Kombination mit dem entstehenden Marktplatz für regionale Flexibilitäten neue Möglichkeiten für das Engpassmanagement, teilen die Projektpartner mit. „Denn um möglichst viele Haushalte von der Teilnahme zu überzeugen, sind besonders finanzielle Anreize essenziell, die über ein gutes Gewissen hinausgehen“, weiß Vigen Nikogosian von Sunvigo. „Dadurch kann die Akzeptanz der Teilnehmenden für noch so kleine Änderungen im Speicherverhalten der Wärmepumpe, Batterie oder des Elektroautos erhöht werden.“

Weniger abregeln

Das Ziel ist es, die Stabilität des Netzes aufrecht zu erhalten, ohne etwa große Windkraftanlagen abzuregeln oder fossile Kraftwerke zuzuschalten, wenn ein Engpass im Netz auftritt. Wenn zu viel Strom vorhanden ist, schaltet Sunvigo die E-Autos oder auch Wärmepumpen ein oder startet die Speicherung in Solarbatterien bei den Hauseigentümern. Dadurch ist der Strombedarf nicht mehr so groß, wenn zu wenig Ökoenergie im Netz ist. Dies soll auch überregional getestet werden, indem das Projekt gleichzeitig in der Nähe von Bremen und in München läuft. (su)