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Photovoltaik in Brasilien

Solatio Energia baut Solarpark mit monokristallinen PERC-Modulen

Ein Solarpark mit monokristallinen Modulen der Premiumklasse zu planen und zu installieren, ist eher die Ausnahme. In der Regel gelten sie als zu teuer und was bei einer kleinen Dachanlage übersichtliche Mehrinvestitionen erfordert, geht bei der Größe eines Solarparks schnell in die Hunderttausende. Schließlich liegt der Mehrpreis eines solchen Moduls im Vergleich zum Standardmodul um etwa zehn Cent pro Watt höher. Bei einer Fünf-Kilowatt-Anlage sind das etwa 500 Euro Mehrkosten. Bei einem Fünf-Megawatt-Solarpark summiert sich der Preisunterschied auf eine halbe Million Euro.

Das konnte Solatio Energia, einen der größten Photovoltaikprojektierer Brasiliens, nicht davon abhalten, gleich einen Solarpark mit einer Gesamtleistung von 8,1 Megawatt zu planen und mit monokristallinen PERC-Modulen auszustatten. Es ist damit das erste Projekt in dem südamerikanischen Land, das mit solche hocheffizienten Paneelen umgesetzt wird. Finanziert wird die Anlage zusätzlich von Sindustrial, einem Hersteller von Bau- und Elektromodulen mit Sitz in Bauru, im Bundesstaat São Paulo.

Monokristalline Module für hohe Temperaturen

Der Solarpark steht aber im benachbarten Bundesstaat Minas Gerais, etwa 300 Kilometer nördlich von Bauru. Zwar existiert in Brasilien ein sogenanntes Net-Metering-System, bei dem ins Netz eingespeister Solarstrom später kostenlos – auch an einem anderen Ort – wieder bezogen werden kann. Doch das ist auf eine Anlagenleistung von fünf Megawatt beschränkt.

Trotz der höheren Kosten für die leistungsfähigeren Module ist ein solcher Solarpark dennoch wirtschaftlich. Denn die Mehrkosten werden durch den höheren Ertrag wieder eingespielt. Vor allem in heißen Ländern macht sich das bezahlt. Schließlich hat ein monokristallines Module einen geringeren Temperaturkoeffizient. Das heißt, es verliert im Vergleich zu den Standardtestbedingungen weniger an Leistung, wenn die Außentemperaturen steigen. Das ist gerade in Ländern, in denen die Temperaturen regelmäßig und über längere Zeiträume auf mehr als 25 Grad Celsius klettern ein wichtiges Argument, auf die zwar etwas teurerer aber hitzunempfindlichere monokristalline Technologie zu setzen. Dazu kommt noch, dass man mit einem leistungsfähigeren Modul weniger Fläche für die gleiche Leistung benötigt, was die höheren Modulkosten zumindest teilweise wieder neutralisiert.

In Brasilien gut aufgestellt

Liefern wird die Module JA Solar. Der Hersteller aus Peking hat nach eigenen Angaben eine noch üppigere Pipeline in Brasilien für die Lieferung monokristalliner PERC-Module. So wird der Energieversorger WEG mit Sitz in Jaraguá do Sul, eta 400 Kilometer südlich von São Paulo solche Hochleistungsmodule von JA Solar mit einer Gesamtleistung von 7,8 Megawatt abnehmen. Der Versorger will damit ins Geschäft mit Solaranlagen einsteigen, um im Zuge der Energiewende, die in Brasilien langsam Fahrt aufnimmt, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Pekinger sind schon seit 2015 auf dem brasilianischen Markt präsent und haben 2016 das bis dahin größte Solarkraftwerk des Landes mit einer Leistung von 254 Megawatt mit Modulen beliefert. Sie erhoffen sich in Brasilien ein noch üppigeres Geschäft angesichts der steigenden Nachfrage nach Solaranlagen. „Brasilien hat Solarenergieressourcen im Überfluss und ist ein vielversprechender Markt für Solaranlagen“, betont Cao Bo, Präsident von JA Solar. „Zusätzlich haben wir in Brasilien im vergangenen Jahr eine Tochtergesellschaft gegründet, um unserer Präsenz auszuweiten und unsere Partner und Kunden vor Ort besser unterstützen zu können.“ (Sven Ullrich)