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Versorgungssicherheit

Dank kluger Netztechnik: Mehr Grünstrom und stabilere Versorgung

Tilman Weber

Ende Oktober hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) nun die Daten zur Versorgungsunterbrechung veröffentlicht. Demnach reduzierten sich die Unterbrechungszeiten erneut. Mit im Durchschnitt insgesamt 12,20 Minuten Versorgungsunterbrechung sowohl pro angeschlossenem Letztverbraucher am Niederspannungsnetz, als auch pro angeschlossener sogenannter Bemessungsscheinleistung am Mittelspannungsnetz ergab sich ein neuer Bestwert. Damit toppten die deutschen Netzbetreiber und Stromversorger gemeinsam die gute Versorgungssicherheit aus dem Jahr 2014, als die BNetzA mit 12,28 Minuten durchschnittlicher Gesamt-Versorgungsunterbrechung den bisher besten Wert gemeldet hatte.

Der Rückgang der ohnehin sehr geringen Stromausfalldauer auf ein neues Tief war insbesondere einer Verbesserung des Wertes im Mittelspannungsnetz auf den neuen Tiefstwert von durchschnittlich 10,01 Minuten zu verdanken im Vergleich zu 10,09 Minuten ebenfalls aus dem Jahr 2014. Der durchschnittliche Stromausfall pro Letztverbraucher im Niederspannungsnetz war mit 2,19 Minuten genau so niedrig wie 2014 allerdings nicht wieder auf dem Tiefstand des Jahres 2016 mit damals 2,10 Minuten. 2016 hatte allerdings die durchschnittliche Dauer der Stromausfälle im Jahr im Mittelspannungsnetz noch 10,70 Minuten betragen.

Dabei berücksichtigt die BNetzA alle Stromausfälle ab einer Dauer von drei Minuten. Rückläufig ist gemäß den BNetzA-Daten vor allem die Zahl dieser Unterbrechungen: Die sinkt im Niederspannungsnetz seit 2007 fast kontinuierlich von damals 196.300, um nun von zuletzt 143.000 und 143.700 in den beiden Vorjahren auf 139.000 zu fallen. Im Mittelspannungsnetz war die Häufigkeit der Unterbrechungen seit 2007 von damals 39.500 bereits auf zuletzt rund 23.500 in den Jahren 2017 und 1018 gefallen. 2019 fiel der Strom im bundesweiten Mittelspannungsnetz nur noch 20.900 Mal irgendwo für mindestens drei Minuten aus.

Die Versorgungssicherheit nimmt zu, während zugleich der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energiequellen kontinuierlich wächst. So meldet die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) für 2019 bereits 42 Prozent Grünstromanteil an der Bruttostromversorgung in Deutschland. Dieser neuen Rekordmarke war ein sprunghafter Anstieg der Ökostromquote an der Stromversorgung von ihm Vorjahr noch 37,8 Prozent vorausgegangen.

Die Stromsparte des Verbandes deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) VDMA Power Systems lobt die zunehmende Versorgungssicherheit auch als Erfolg einer immer besser gelingenden Integration von immer mehr wetterabhängig erzeugtem Strom aus Wind- und Photovoltaikanlagen. „Wachsende Strommengen aus erneuerbaren Energiequellen müssen derzeit in das Stromsystem integriert werden. Die zurückgehenden Zahlen der Versorgungsunterbrechungen in Deutschland zeigen, dass diese Integration erfolgreich beherrscht wird“, sagte VDMA-Power-Systems-Geschäftsführer Matthias Zelinger. Als einen Grund dieses Erfolgs sieht er die Verbesserungen der Technologien an: „Der Einsatz systemstabilisierender Technologien, ein besseres Monitoring sowie die Nutzung geeigneter Systemdienstleistungen hat sich hier bewährt. Dies muss auch beim weiteren Netzausbau berücksichtigt werden“, sagte Zelinger.