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Bundesbürger wollen Solaranlagen und Wärmepumpen statt Gaskraftwerke

Bei der Debatte um die Zukunft der Energiewende positionieren sich die Bundesbürger deutlich. So lehnen 62 Prozent der deutschen Eigenheimbesitzer den Plan von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ab, die Solarförderung für Dachanlagen zu streichen.

Die weitere Solarförderung wollen die Anhänger:innen aller Parteien mehrheitlich weitergeführt sehen. Erwartungsgemäß ist die Zustimmung bei Anhänger:innen der Linken, von B90/Grüne und der SPD mit 78 bis 90 Prozent sehr hoch. Doch auch fast drei Viertel der FDP-Anhänger:innen wollen, dass solare Dachanlagen weiterhin eine Einspeisevergütung bekommen. Katherina Reiche stößt selbst bei den Anhänger:innen ihrer eigenen Partei auf Widerstand. Denn auch die CDU-Wähler:innen wollen mehrheitlich, dass die Förderung weiter besteht. Selbst bei der Anhängerschaft der AFD stößt sie mit der Streichung der Einspeisevergütung nicht auf Unterstützung.

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Faire Marktbedingungen schaffen

Dies ist eines der Ergebnisse einer Umfrage von Civey im Auftrag des Ökoenergieversorgers Green Planet Energy. „Ein Ende der Einspeisevergütung würde die Photovoltaik ausbremsen. Wer die Förderung abschaffen will, muss zuerst die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau schaffen: flächendeckende Smart Meter, faire Marktbedingungen und attraktive Direktvermarktung“, fordert Sönke Tangermann, Vorstand von Green Planet Energy. „Ohne diese Grundlage droht ein massiver Investitionsstopp – mit entsprechenden Folgen für das Handwerk, weniger Dachanlagen und einem Rückschlag für die Energiewende.“

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Gaskraftwerke in der Kritik

Gleichzeitig haben die Analyst:innen von Civey nach der Unterstützung gefragt, Gaskraftwerke mit staatlicher Förderung zu bauen. Ein solches Ansinnen wird nur von einem Drittel der Befragten unterstützt. Mit 46 Prozent sprechen sich mehr Menschen gegen eine Förderung der Gaskraftwerke aus. Nut knapp ein Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren lehnen die Pläne klar ab. In dieser Altersgruppe wollen 56 Prozent keine Unterstützung für Gaskraftwerke. „Neue Gaskraftwerke treiben den Strompreis für alle nach oben und bremsen Klimaschutzinnovationen wie Speichertechnologien oder grünen Wasserstoff“, warnt Sönke Tangermann. „Staatliche Mittel müssen Zukunft ermöglichen – nicht fossile Vergangenheit verlängern“, fordert er.

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Wärmepumpen weiter fördern

Stattdessen wünschen sich 54 Prozent aller Befragten, dass die staatliche Förderung von klimafreundlichen Heiztechnologien wie Wärmepumpen weitergeht. Über die Zukunft dieser Förderung wird aktuell kontrovers diskutiert. Besonders Bürger:innen, die älter als 65 Jahre sind, befürworten mit 59 Prozent die Förderung sehr stark. „Die Wärmepumpenförderung ist ein Erfolgsmodell – sie wird breit angenommen und wirkt. Wir brauchen jetzt Verlässlichkeit, damit Deutschland bei der Wärmewende endlich vorankommt, gerade auch im Gebäudebestand“, betont Sönke Tangermann.

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Civey hat im Rahmen der Onlineumfrage 2.500 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren befragt. Bezogen auf die Einspeisevergütung flossen nur die Antworten der 2.000 befragten Teilnehmer:innen mit einem Eigenheim ein. Für alle anderen Themenbereiche wurden auch die Antworten der 500 Teilnehmer:innen ohne eigenes Haus einbezogen.