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Genehmigungen: Schleswig-Holstein kratzt an der 1.000-MW-Grenze

Die Genehmigungen neuer Windenergieanlagen an Land entwickeln sich deutlich nach oben. Wie die Fachagentur Wind an Land (FA Wind) in ihrer aktuellen Analyse der Ausbausituation ermittelte, wurden bis September 638 Windturbinen mit 2.962 MW Leistung bewilligt - 43 Prozent mehr als im letztjährigen Neunmonatszeitraum. Jede vierte dieser Windturbinen ist in Schleswig-Holstein geplant. Dort könnte bis Ende Dezember die 1.000 MW-Schwelle erreicht werden, heißt es in der Analyse. Allerdings: Gegen die erst in diesem Jahr in Kraft getretenen Regionalpläne liegen bereits zahlreiche Klagen vor. Sollten sie Erfolg haben, könnte dies die Entwicklung bremsen.

An zweiter Stelle folgt Nordrhein-Westfallen, wo mit 554 MW fast 19 Prozent der bundesweiten Windenergieleistung bewilligt wurden. Knapp dahinter folgt Niedersachsen mit 534 MW neu genehmigter Leistung.

Im Süden läuft es schleppend: Sechs genehmigte Anlagen in Bayern, sieben in Baden-Württemberg

Fast dasselbe Ranking zeigt sich bei der zum Stichtag 1. November 2021 in den Ländern insgesamt vorhandener Windenergieleistung, die genehmigt, aber noch nicht realisiert war. Auch hier führt mit großem Abstand Schleswig-Holstein (1.588 MW) vor Nordrhein-Westfalen (1.290 MW), während Niedersachsen (1.051 MW) knapp hinter Brandenburg (1.085 MW) an vierter Stelle steht.

Weniger gut schlagen sich die südlichen Bundesländer: Der diesjährige Genehmigungsumfang in der Südregion, in der der Ausbau durch eine Südquote bei den Ausschreibungszuschlägen besonders gestärkt werden soll, legte zwar prozentual deutlich zu, allerdings auf niedrigem absolutem Niveau. So wurden in Bayern zwar doppelt so viele Anlagen neu genehmigt wie im Vorjahreszeitraum, ihre Zahl stieg indes lediglich von drei (12,6 MW) auf sechs (23,5 MW). Im Saarland stieg die Zahl von null auf sieben (26,3 MW). In Baden-Württemberg allerdings sanken die Genehmigungen: Wurden in den ersten neun Monaten 2020 noch 13 Anlagen mit 54,7 MW genehmigt, waren es in diesem Jahr nur sieben Anlagen mit 24,6 MW.

Sachsen legt mehr Windkraft still als zugebaut wird

Die Zahl der neu in Betrieb genommenen Anlagen steigt deutschlandweit gesehen: Bis Ende September gingen 345 Windturbinen mit 1.372 MW Leistung in Betrieb – ein Plus von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020. Allerdings war das vergangene Jahr eines der zubauschwächsten der letzten zwei Jahrzehnte. Die meisten Neuanlagen wurden in Brandenburg (76 WEA) ans Netz angeschlossen, gefolgt von Niedersachsen (71 WEA) und Nordrhein-Westfalen (50 WEA). Eine negative Entwicklung zeigt sich in Sachsen; dort wurden in drei Quartalen mehr Windenergieleistung stillgelegt als zugebaut.

Die ermittelte Repowering-Quote beträgt 15 Prozent – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Stillgelegt wurden in den ersten neun Monaten 165 Windturbinen mit 172 MW; die meisten davon in Schleswig-Holstein. Die bisherige Ausbauentwicklung lässt vermuten, dass bis Jahresende ein Bruttozubau von rund 2.100 MW erreicht werden kann, so die FA Wind. (kw)

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