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Nordex, Enercon

300 Megawatt für den Lateinamerika-Aufschwung

Noch sind es keine festen Aufträge, Doch die Nordex-Gruppe - der Zusammenschluss des nordostdeutschen Herstellers von Windenergieanlagen Nordex mit dem spanischen Turbinenbauer Acciona - ist optimistisch, einen Windpark mit 183 Megawatt (MW) Erzeugungsleistung bis spätestens 2022 ans Netz zu bringen. Der spanische Projektentwickler Acciona Energia hat jetzt den Zuschlag für mehrere Windparks in Chile erhalten. Dieser Zuschlag ist ein Ergebnis der zweiten großen Ausschreibungsrunde des südamerikanischen Küsten- und Gebirgslandes, in der es die Erzeugung von 12,4 Terawattstunden (TWh) Strom im Zeitraum von 2022 bis 2042 bestellt hat - und zwar zu einem Anteil von offenbar mehr als der Hälfte an Erneuerbare-Energien-Projekte. Davon wiederum das allermeiste soll nun in Windparks erzeugt werden. Die Nordex-Gruppe erklärte, mit einer Erzeugungskapazität von 1.000 Megawatt (MW) seien mehrere Projektierer beauftragt worden, mit denen die Nordex-Gruppe "gute Beziehungen" pflege. Nun verhandelt die Nordex-Gruppe mit dem spanischen Energieversorger Acciona und damit dem ehemaligen Mutterkonzern des Turbinenbauers Acciona über den Bau zumindest des 183-MW-Windparks. Insgesamt hatte Acciona Energie in der jetzigen Ausschreibungsrunde einen Zuschlag für die Einspeisung von jährlich rund 500 Gigawattstunden zwischen 2022 und 2042 erhalten. In der vorangegangenen chilenischen Auktion für Stromlieferungen der Jahre 2018 bis 2032. hatte Chile den Projektierer Acciona schon mit 600 Gigawattstunden Erzeugung beauftragt.

Laut der Nordex-Gruppe ist Chile der derzeit am stärksten wachsende Windmarkt Lateinamerikas. Bis 2025 rechnet die Branche mit einem jährlichen Zubau von durchschnittlich rund 350 MW. Der Börsenindex für erneuerbare Energien, der Renixx, zeigte eine positive Reaktion von Anlegern: Die Aktie legte um mehr als zwei Prozent auf 25,35 Euro zu.

Derweil unterstützen die KfW Ipex-Bank und die Landesbank Hessen-Thüringen, Helaba, den ostfriesischen Hersteller Enercon bei einem Projekt in Uruguay. Im Zentrum des Landes hat der deutsche Windenergieanlagenhersteller Enercon den Windpark Peralta mit einer installierten Leistung von insgesamt rund 117,5 MW errichtet. Dort drehen nun 50 Windenergieanlagen des Typs Enercon E-92 mit einer Nabenhöhe von 108 Metern, 92 Meter Rotorendurchmesser und einer Nennleistung von je 2.350 kW. Der prognostizierte jährliche Stromertrag liegt bei 300 GWh.

Abnehmer des Stroms ist der staatliche Energieversorger Administración Nacional de Usinas y Trasmisiones Eléctricas (UTE), der mit der von Enercon gegründeten Projektgesellschaft einen Stromabnahmevertrag über 20 Jahre geschlossen hat. Uruguay will 2017 bereits 38 Prozent der heimischen Gesamtstromproduktion durch Windenergie erzeugen, Mitte 2015 waren es erst 13 Prozent.

(Tilman Weber)