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Wasserstoffcluster soll bis 2028 im Nordwesten Deutschlands entstehen

Der Wasserstoffmarkt wächst zusammen: Sieben Großunternehmen haben angekündigt, ihre jeweiligen Wasserstoffaktivitäten im Norden und Nordwesten zu bündeln und aufeinander abzustimmen. So soll bis 2028 Wilhelmshaven als künftigen Standort für Wasserstoffimport und -produktion mit den industriellen Verbrauchszentren in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vernetzt werden, heißt es in einem Letter of Intend, den die Unternehmen jetzt bekannt gaben,

Vorhaben decken gesamte Werschöpfungskette ab

Zu den Beteiligten zählen BP, Uniper, Gasunie, Nowega, NWO, Thyssengas und die Salzgitter AG. Über einen Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und der Chemieregion Köln und über einen West-Ost-Korridor zwischen Wilhelmshaven und Salzgitter sollen Produzenten und Verbraucher verbunden werden. Die geplante Infrastruktur soll weiteren Unternehmen offenstehen, betonten die beteiligten Unternehmen.

Die Unternehmen bringen mit verschiedenen Wasserstoffvorhaben ein, so dass die gesamte H2-Wertschöpfungskette abgedeckt ist.

Wilhelmshaven wird zum Import- und Produktionsschwerpunkt

BP und Uniper als industrielle Erzeuger und Verbraucher von Wasserstoff beabsichtigen, jeweils am Standort Wilhelmshaven ein Ammoniak-Importterminal zu errichten. Das angelandete Ammoniak soll dann vor Ort durch ein thermo-chemisches Verfahren („Cracken“) in Wasserstoff und Stickstoff zerlegt werden. Darüber hinaus plant Uniper den Aufbau einer Großelektrolyse in Wilhelmshaven, welche mit Hilfe von Offshore-Windstrom aus der Nordsee grünen Wasserstoff produzieren soll.

Neue Leitungen bis 2028

Gasunie und Thyssengas hatten bereits Ende Februar ihre Plänen für einen H2-Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und der Chemieregion Köln öffentlich gemacht. Die rund 400 Kilometer lange Transportverbindung soll bis 2028 durch Umstellung bestehender Transportleitungen sowie ergänzenden Neubau entstehen. Durch die Anbindung an das durch Gasunie geplante Wasserstoffnetzwerk Hyperlink im Norden und die von Nowega und Thyssengas verantworteten Teilprojekte der Wasserstoffinitiative GET H2 unterstütze der geplante Nord-Süd-Korridor den Aufbau eines integrierten Wasserstoffnetzes, hieß es in einer Presseinformation. So würden sowohl die BP Raffinerien im Emsland und im Ruhrgebiet als auch viele weitere potenzielle H2-Verbraucher entlang der Trasse erreicht. Darüber hinaus sind Gasunie und Nowega für den Aufbau des notwendigen West-Ost-Korridors zur Anbindung des Partners und Wasserstoffabnehmers Salzgitter verantwortlich.

„Regulatorischer Rahmen fehlt“

Die Infrastrukturbetreiber Nowega und NWO bringen ebenfalls Teile ihres bestehenden Leitungsnetzes in die Allianz ein. Die Umstellung der Bestandsleitungen durch Nowega und NWO vermindere den notwendigen Neubaubedarf erheblich und ermöglichet eine großräumige Erreichbarkeit weiterer Ein- und Ausspeiser, hieß es weiter.

Noch allerdings gibt es keine endgültige Investitionsentscheidung. Für teiel der Neubau-.Projekte haben die Unertnehmen die Anerkennung als als Project of Mutual Interest (PMI) bzw. Projects of Common Interest (PCI) bei der Europäischen Kommission eingereicht. Erste Entscheidungen über eine Anerkennung erwarten die Unternehmen für in dieses Jahr. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Thyssengas-Geschäftsführung, betonte, die Allianz schaffe bis 2028 ein zentrales Element des künftigen Wasserstoffmarktes in Nordwestdeutschland. „Was nach wie vor fehlt ist ein regulatorischer Rahmen, der Planungs- und Investitionssicherheit schafft und den die Politik jetzt zeitnah liefern muss.“ (kw)

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