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Windkraftkonjunktur

Nordex erhöht Bestellungen aus Deutschland

33,6 Prozent mehr Auftragsvolumen hat das nach dem Zusammengehen von Nordex mit dem Hersteller Acciona Windpower im April entstandene Unternehmen erzielt, als die deutsche Nordex SE im Vorjahr noch alleine ins Orderbuch eintragen konnte. Gemessen an den vereinbarten Kaufpreissummen bilanziert die Nordex-Gruppe nun für die 2016 bestellten Nordex-Windparks und die ab dem Zusammenschlussdatum 1. April eingegangenen Bestellungen von Acciona-Anlagen ein Auftragsplus von 800 Millionen auf 3,3 Milliarden Euro. Für 2015 hatte Nordex SE noch für knapp 2,5 Milliarden Euro Aufträge verzeichnet.

Wie die Nordex-Gruppe jetzt bekannt gab, war ein verschobener Großauftrag in Südamerika im Volumen von 100 Millionen Euro dafür verantwortlich, dass die Auftragseingänge knapp geringer als die noch im Herbst von der Unternehmensführung prognostizierten 3,4 Milliarden Euro ausfielen.

Dennoch sieht sich der deutsch-spanische Turbinenhersteller in seiner Strategie des Zusammengehens beider Unternehmen nach eigenen Angaben bestätigt. Die Nordex-Gruppe soll eine breitere Aufstellung auf dem Windenergieweltmarkt ermöglichen: So bietet das Unternehmen nun Nordex-Anlagen insbesondere für weiter entwickelte Windenergiemärkte mit häufig auch kleineren Spezialstandorten im Bergland oder mit kalten Klimazonen an sowie Acciona-Turbinen für neue Windenergiemärkte oder Regionen mit großzügigen Bauflächen. Ein im Dezember abgeschlossener Safe-Harbor-Auftrag bestätige die Strategie ebenso wie zwei Aufträge aus Argentinien ebenfalls im Dezember, betont das Unternehmen Nordex-Gruppe. Die von der Nordex-Gruppe von einem Kraftwerksbetreiber in den USA eingeholte Bestellung von Acciona-Anlagen für 32 Millionen Euro garantiert den gesetzlichen Steuernachlass von 2,3 Cent pro Kilowattstunde auch noch für das zu dieser Bestellung geplante Baujahr 2018. Es führt die Projekte somit wirtschaftlich in einen sicheren Hafen (safe harbor). Im neuen Windenergie-Markt Argentinien gewann die Nordex-Gruppe in den beiden Ausschreibungen 2016 zwei Aufträge für Acciona-Anlagen mit einem Leistungsvolumen von zusammen 148 Megawatt (MW).

Höheres Weltmarktranking, noch mehr Interesse aus Deutschland

Auch gemessen an den globalen Marktanteilen dürfte das Unternehmen ausweislich dieser Zahlen bedeutend gewonnen haben. Werden die Aufträge nur annähernd in jährliche Windparkinstallationen umgesetzt, wird die Nordex-Gruppe wohl in die Gruppe der zehn größten Windturbinenhersteller aufsteigen. Noch für 2015 stufte Martkanalyst Navigant die deutsche Nordex SE auf Rang 14 ein.

Alleine für Errichtungen in Deutschland holte die neugebildete Nordex-Gruppe indes Bestellungen für 1,17 Milliarden Euro ein. Das waren noch einmal 200 Millionen Euro mehr als die Aufträge aus dem Vorjahr im Umfang von 915 Millionen Euro. In Deutschland ist Nordex 2016 vor allem durch den Verkauf von spezialisierten Binnenlandanlagen inzwischen vom viertgrößten zum drittgrößten Turbinenhersteller aufgestiegen, gemessen an der neu errichteten Kapazität. Die neuen Bestellungen aus 2016 für Deutschland beziehen sich komplett auf Nordex-Anlagen.

(Tilman Weber)