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Ökostromanbieter baut eigene Anlagen

Naturstrom verdoppelt Investitionen in Kraftwerke

Der Düsseldorfer Ökostromanbieter Naturstrom wird in diesem Jahr mehr als 70 Millionen Euro in den Bau von Photovoltaik- und Windkraftwerken investieren. Außerdem plant das Unternehmen den Bau von mehreren Nahwärmenetzen in der ganzen Bundesrepublik. Auch im Bereich der dezentralen Versorgung von Immobilien und Gewerbebetrieben mit Strom, Wärme und Kälte auf Basis erneuerbarer Energien plant Naturstrom die nächsten Projekte. „Damit stößt Naturstrom in neue Dimensionen vor“, erklärt Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender von Naturstrom. Immerhin wird der Versorger im Vergleich zum vergangenen Jahr das Investitionsvolumen verdoppeln. Denn 2014 flossen etwa 35 Millionen Euro in den Bau neuer Solarparks und Windkraftanlagen.

Gut gefüllte Pipeline

Einen Teil der Investitionsmittel wird Naturstrom in 17 bereits genehmigte Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 43 Megawatt stecken. Diese stehen in Nordbayern, im Umfeld der Unternehmensniederlassung im fränkischen Forchheim. Weitere Projekte entstehen in Wallenhorst bei Osnabrück, im brandenburgischen Senftenberg sowie in Erfurt und Dresden. „Die Pipeline ist gut gefüllt“, betont Christoph Ströer, Leiter des Geschäftsbereichs Energieerzeugung bei Naturstrom. „Für 2016 sind Investitionen in ähnlicher Größenordnung geplant. Insbesondere im Windbereich sehen wir viele Geschäftsmöglichkeiten.“

Erste Erfahrungen sammeln

Aber auch im Bereich Photovoltaik will der Ökostromversorger weiter aktiv bleiben. So wird sich Naturstrom an den nächsten Ausschreibungsrunden für Photovoltaikfreiflächenanlagen beteiligen um mit dem Prozedere erste Erfahrungen zu sammeln. Der Ökostromanbieter betont aber, dass dies keine Befürwortung von Ausschreibungen als Mittel zur Förderung von erneuerbaren Energien ist. Im Gegenteil: Naturstrom sieht immer noch Ausschreibungen vor allem für kleinere Projekte als nicht geeignet an. „Im Bereich Photovoltaik würden wir uns gerne stärker engagieren, gerade mit Blick auf unsere Rolle als Energielieferant“, erklärt Christoph Ströer. „Denn Wind- und Sonnenstrom ergänzen sich sehr gut. Durch die aktuellen gesetzlichen Bedingungen werden wir jedoch ganz erheblich eingeschränkt. Als Problem sehen wir als relativ kleiner Akteur die neuen Ausschreibungen. Für Großprojekte mögen Ausschreibungen angemessen sein, nicht aber für kleine und bürgernahe Projekte, die der örtlichen Versorgung dienen sollen.“

Anlagen gemeinsam mit Bürgern entwickelt

Insgesamt betreibt Naturstrom bisher deutschlandweit Windenergie-, Photovoltaik- und Biomassekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 57 Megawatt. Viele davon seien gemeinsam mit Bürgern entstanden, betont Naturstrom. Dabei habe man die Anwohner aus den umliegenden Ortschaften bevorzugt als Mitinvestoren angesprochen. „Dieser auf Kontinuität ausgerichtete Ansatz unterscheidet uns von vielen anderen Projektierern“, erklärt Naturstromchef Banning. „Wir bleiben als Betreiber der Anlagen langfristig in den von uns realisierten Projekten engagiert, arbeiten zudem eng mit den Kommunen und Anwohnern vor Ort zusammen, bieten diesen viele Möglichkeiten des Mitengagements und übernehmen auch die Vermarktung des Ökostroms.“

Kundenverbrauch mit eigenen Anlagen decken

Das Unternehmen hat schon 2004 die ersten eigenen Anlagen gebaut und das und seither neben der bundesweiten Belieferung von Endkunden mit Ökostrom und Biogas die Projektierung und den Betrieb von Kraftwerken konsequent zum zweiten Standbein ausgebaut. „Damit machen wir uns als Ökostromanbieter langfristig unabhängiger von externen Lieferanten und von der Strompreisentwicklung im Großhandel“, erklärt Thomas E. Banning. Naturstrom hat das Ziel, einen relevanten Anteil der Kundenverbräuche durch die Erzeugung in eigenen Anlagen abbilden zu können. (Sven Ullrich)