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Online-Tool untersucht Eignung von Flächen für Windkraft

Obwohl auch die Ampel-Regierung am Ziel festhält, zwei Prozent der Fläche Deutschlands der Windenergie-Nutzung zuzuweisen, kommt der Zubau an Windrädern kaum voran. Nutzungsflächen, die nicht von Artenschutz, Abstandsregeln und anderen Restriktionen tangiert werden, werden immer knapper und sind nur mit äußerst viel Aufwand zu identifizieren.

Allein bis Windenergie-Projektentwicklern eine grobe Ersteinschätzung vorliegt, ob sich ein bestimmtes Grundstück für den Bau eines Windparks eignet, vergehen nach Auswertung verschiedenster Daten mitunter mehrere Wochen. Auf der anderen Seite stehen Eigentümer von land- und forstwirtschaftlichen Flächen, die selbige gegen Pacht für Windenergie-Projekte zur Verfügung stellen möchten. Allerdings wissen sie ohne jene Daten ebenfalls nicht, ob es überhaupt möglich beziehungsweise wirtschaftlich sinnvoll ist.

Um dieses Problem zu lösen, entwickelten die Köpfe hinter wind-turbine.com und dem Windenergie-Startup Caeli Wind eine Lösung in Form eines digitalen Flächenanalyse-Tools. Die optische Darstellung erinnert ein wenig an Google Maps, was die Bedienung für die Nutzer zusätzlich sehr intuitiv und verständlich macht. Sie müssen lediglich den Ortsnamen oder die Postleitzahl in das Suchfeld eingeben und die Kartenansicht zum jeweiligen Grundstück manövrieren. Mit einem Klick auf den Button „Zeichnen“ können sie dann dessen Umriss auf der Karte genau abstecken, um die Analyse der Fläche zu starten.

Diese erfolgt laut Caeli-Wind-Geschäftsführer Heiko Bartels folgendermaßen: „Grob zusammengefasst schauen wir uns drei wesentliche Themen an. Erstens: Gibt es an dem Ort genug Wind? Zweitens: Wie weit ist die nächste Hochspannungstrasse entfernt? Drittens: Liegen Restriktionen vor, die den Bau von Windenergieanlagen verbieten oder erschweren? Diese drei Themenblöcke untersucht das Tool automatisiert und erstellt im Nachgang eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.“

Ist diese kostenlose Ersteinschätzung positiv oder zumindest aussichtsreich, kann der Grundstücksbesitzer eine detaillierte Analyse anfordern, die von Caeli Wind erstellt wird – inklusive einer Schätzung der zu erwartenden Pachteinnahmen. Im nächsten Schritt hat er die Möglichkeit, sein Grundstück in eine Auktion zu stellen, um es bestmöglich zu vermarkten.

Multiple Datenquellen auf einem Tool konsolidiert

Dass lediglich drei Faktoren bei der Flächenanalyse untersucht werden, mag im ersten Moment den Anschein erwecken, die Datenbasis dahinter sei simpel gestrickt. Tatsächlich werden binnen weniger Sekunden etliche Datenpunkte abgefragt. Einfache Daten, wie etwa Windgeschwindigkeiten, bezieht Caeli Wind vom Deutschen Wetterdienst. Nach den übrigen muss etwas tiefer gegraben werden, wie Bartels erklärt: „Daten zur Raumordnung scannen und erfassen wir selbst. Das ist händische Arbeit an der aktuell fünf Kolleginnen und Kollegen permanent sitzen. Daten zu  Windvorranggebieten sind zum Teil in Regionalplänen erfasst, allerdings in sehr unterschiedlicher Güte. Für die Einarbeitung der Restriktionsdaten müssen wir diverse Kriterien auf Bundes- und Landesebene erfassen. Das reicht von Naturschutz bis zu Tiefflugzonen der Bundeswehr.“

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Anhand dieser Datenfülle, die für den Nutzer per Klick im Hintergrund verarbeitet wird, wird auch der Wert dieses Tools deutlich. Dennoch koste es dessen Nutzer kein Vermögen, so der wind-turbine.com-CEO Bernd Weidmann: „Die Nutzung ist kostenfrei. Im Grunde ist nur ein Internetzugang und eine Registrierung auf wind-turbine.com nötig, um mit dem Flächenanalyse-Tool arbeiten zu können.“

Für Weidmann wie auch für Bartels sei es wichtig gewesen, ein Werkzeug verfügbar zu machen, das dazu in der Lage ist, eine Reihe kleiner und großer Fragestellungen zu lösen. Solche, für welche Gutachter, Berater oder Ingenieurbüros Tage bis Wochen brauchen, um eine Antwort zu finden und die ansonsten viel Geld kosten. „Unser gemeinsames Ziel ist es, einen User, der ohne jegliche Vorkenntnisse in das Thema Windenergie startet, an die Hand zu nehmen und dann professionell Schritt für Schritt mit ihm abzuarbeiten. Und das ganze ohne Vorabkosten. Uns ist sehr daran gelegen – und da spreche ich für wind-turbine wie für Caeli – dass die Windenergie in Deutschland beschleunigt wird. Es ist wichtiger denn je“, bringt es Bartels auf den Punkt.

Dem schließt sich auch Weidmann an: „Die Chemie zwischen wind-turbine.com und Caeli Wind stimmt einfach. Wir wollen beide die Energiewende und die Prozesse dahinter beschleunigen. Geschwindigkeit, Digitalisierung und Pragmatismus sind gefragt. Dafür stehen unsere Unternehmen und dafür gehen sie voran. Ich bin mir sicher, wir und das Team von Caeli Wind werden weitere Ideen und Features entwickeln und umsetzen.“ Sicher ist: Beide Plattformen bedienen in unterschiedlicher Ausprägung ähnliche Zielgruppen, weshalb sich eine Zusammenarbeit wie in dieser Form für alle lohnt. (nw)

Zu erreichen ist das Flächenanalyse-Tool hier.