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PWC-Studie: Quote wirkt, aber Energiewirtschaft braucht noch mehr Frauen-Power

Die Frauen-Quote wirkt. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC Deutschland jetzt vorgestellt hat. Sie zeigt aber auch: Der Weg zur Hälfte der Macht ist noch weit.

Im Jahr 2021 lag laut PWC-Studie der Anteil weiblicher Führungskräfte im Energiesektor insgesamt bei 15,5 Prozent. 2018 und 2014 hatten Vorgängerstudien mit zwölf und zehn Prozent noch niedrigere Quoten ermittelt. Auch in den Verwaltungs- und Aufsichtsräten ist laut Studie der Frauenanteil gestiegen: von 11 (2014) auf 19 Prozent (2021). In den Geschäftsführungen von GmbHs dagegen ist der Frauenanteil von 8 Prozent im Jahr 2014 auf 6 Prozent im Jahr 2021 gesunken (2018: 7 Prozent).

Ohne Quote kein Anstieg

Für Verwaltungs- und Aufsichtsräte gilt die im Ersten und Zweiten Führungspositionen-Gesetz festgelegte Frauenquote, für Geschäftsführungen dagegen nicht. Petra Raspels, Partnerin und Head of People & Organisation bei PwC Deutschland und Europa, sagt: „Der Unterschied zwischen dem Frauenanteil in Verwaltungs- und Aufsichtsräten auf der einen und Geschäftsführungen auf der anderen Seite ist frappierend. Die verbindliche Quote kann ein wichtiger Grund hierfür sein.“ Gleichzeitig betont sie: „Dass es insgesamt mehr und mehr Frauen in Führungspositionen gibt, ist erfreulich. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Denn selbst 30 Prozent entsprechen noch lange nicht dem Frauenanteil in der Gesellschaft.“

Frauen führen in allen Sektoren häufiger und vernetzen sich mehr

In allen untersuchten Sektoren der Energiewirtschaft ist der Anteil der weiblichen Führungskräfte gestiegen: in der Energiepolitik und bei Behörden im Energiesektor von 27 auf 40,5 Prozent, bei den Wissenschaftlichen Instituten von 22 auf 28,8 Prozent und bei den Interessensverbänden von 18 auf 24,1 Prozent (jeweils 2018 gegenüber 2021). In den Führungsetagen von Stadtwerken sind 2021 mit einem Anteil von insgesamt 16,1 Prozent vergleichsweise wenige Frauen vertreten. Dasselbe gilt für Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien, wo es derzeit ebenfalls 16,1 Prozent weibliche Führungskräfte gibt (2018: 11 %).

Ein weiteres Studienergebnis lautet: Frauen in der Energiewirtschaft vernetzen sich häufiger: 2021 gibt es 20 Frauennetzwerke im Energiesektor gegenüber 16 im Jahr 2018.

Nur im Marketing mehr Chefinnen als Chefs

Den mit Abstand größten Anteil weiblicher Führungskräfte gibt es im Marketing: Mehr als die Hälfte (56,7 Prozent) der Führungskräfte ist weiblich (2018: 40 Prozent). Auch im Personalwesen der Energiewirtschaft führen 2021 mit 41,4 Prozent relativ viele Frauen. Dieser Wert hat sich gegenüber 2018 allerdings kaum verändert, damals waren es bereits 41 Prozent. Anders verhält es sich in den Abteilungen der „Technik und Fertigung“: Hier hat sich der Frauenanteil der Führungskräfte zwar mehr als verdreifacht, aber auf weiterhin sehr niedrigem Niveau (2021: 7,4, 2018: 2 Prozent).

Für die Analyse hatte PWC die 500 nach Beschäftigtenzahl größten Unternehmen der Energiewirtschaft mithilfe einer externen Datenbank sowie Politik und Behörden, 50 Interessensverbände und jeweils 20 wissenschaftliche Institute und Frauennetzwerke mit einer Deep-Web-Recherche untersucht. (kw)

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