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Umweltsatellit EnMAP soll präzise Daten zu Klimafolgen liefern

Der Blick aus dem All auf unsere Erde soll in Zukunft noch präziser werden: Mit modernster Technologie ausgerüstet, soll ab Anfang April der deutsche Umweltsatellit EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program) ins All starten und ganz neue Aufnahmen der Erde liefern.

Aus rund 650 Kilometern Höhe wird EnMAP den Planeten beobachten und ihn mit einzigartigen Aufnahmen aus dem Weltraumin „mehr als allen Farben“ aufnehmen, indem er die von der Erdoberfläche reflektierte Sonnenstrahlung analysiert, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Presseinformation schreibt. Seine spektral hochauflösenden Aufnahmen können eine wichtige Rolle im Kampf gegen Klimawandel und Umweltzerstörung spielen und wertvolle Hinweise für Gegenmaßnahmen liefern, sind die Wissenschaftler überzeugt.

Der Satellit soll fünf Jahre lang Daten sammeln

Der laut DLR erste in Deutschland entwickelte und gebaute Hyperspektralsatellit wird derzeit noch in einer Reinraumhalle in Bremen auf seinen Start vorbereitet. Wenn alles planmäßig läuft, soll der neue deutsche Umweltsatellit Ende Februar 2022 mit einem Iljuschin Il-76 Transportflugzeug zum NASA-Raumflughafen nach Florida gebracht werden. Von dort soll EnMAP voraussichtlich Anfang April 2022 an Bord einer Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtkonzerns SpaceX zu seinem Zielorbit aufbrechen. Der Hyperspektralsatellit soll mindestens fünf Jahre lang Daten über den Zustand der Erde erheben.

Die Daten, die EnMAP liefern wird, sollen Wissenschaftlern neue Möglichkeiten eröffnen, insbesondere beim Überwachen des globalen Ökosystems,  Monitoring und der Suche nach Ressourcen, so das DLR. „EnMAP wird einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Umweltschutz leisten, denn seine Daten werden eindeutige Handlungsempfehlungen zur Bewältigung der drängenden Fragen unserer Zeit liefern“, betont Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender der OHB SE, die mit Entwicklung und dem Bau des Satelliten sowie des Hyperspektralinstrumentes beauftragt worden war.

EnMAP sei als wissenschaftliche Mission entwickelt und stelle daher primär Wissenschaftlern und Entwicklern aus Forschung und Unternehmen Daten zur Verfügung, so das DLR. Klassische Anwendungsgebiete sind hier Forst- und Landwirtschaft, Geologie und Böden sowie Wassermanagement und Detektion von Umweltverschmutzung. Aber auch aus der Atmosphären- und Treibhausgasforschung gebe es ein klares Interesse an den EnMAP-Daten. Das Anwendungsspektrum der Daten ist sehr breit.

So funktioniert EnMAP

Jedes Material auf der Erdoberfläche reflektiert das Sonnenlicht in einer für ihn charakteristischen Art und Weise, einer sogenannten Spektralsignatur. Diese Signatur kann EnMAP mit Hilfe seines Messinstruments „lesen“. Um es aber nicht mit anderen Elementen zu verwechseln, müssen diese Signaturen sehr genau abgetastet werden. Dies macht man mithilfe von vielkanaligen Bildern (sogenannte Hyperspektralbilder), mit speziellen Auswerteverfahren können dann die Materialien und Zusammensetzung verschiedener Landoberflächen, natürlichen wie städtischen, identifiziert und qualifiziert werden. Als ein Beispiel: man kann damit nicht nur erkennen, welche Fruchtart auf einem Acker angebaut wird, sondern auch, wie gut diese mit Nährstoffen versorgt ist. Auch können Mineralien in Böden erkannt und quantifiziert werden, oder Algen und Schwebstoffe in Gewässern. (kw)

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