Nach der verspäteten Grobfertigung der Umspannstation Dolwin Epsilon in Singapur, ihrem mehrtägigen Seetransport zur Endmontage in der norwegischen Werft Haugsund und einer nun erfolgten Überfahrt durch die Nordsee steht Dolwin Epsilon an ihrem Einsatzort. Am Rand des Ørsted-Windparks aus 83 Windenergieanlagen vom Siemens-Gamesa-Typ SG 11.0-200 finden nun an Dolwin Epsilon die letzten Setzarbeiten der mit Schwerlastfundamenttechnik auf den Meeresboden gestellten Umspannplattform statt.
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Besonders ist die Technik der Umspannung: Die Windturbinen speisen den Strom direkt über ihre Anschlusskabel mit 66 Kilovolt (kV) in die Umspannungsanlage. Dolwin Epsilon spannt diesen Strom dann auf 320 kV Gleichstrom um, damit sich die Elektrizität verlustfreier an Land transportieren lässt als mit Wechselstrom. Durch ein 130 Kilometer langes Exportkabel gelangt dieser Strom dann zum Umspannen an Land in die Konverterstation Emden Ost.
Die 70 Meter hohe Jacket-Tragstruktur und die darauf gesteckte 36 Meter hohe Umspannstation von Dolwin Epsilon sind Teil der Anschlussverbindung für den 913-Megawatt-Windpark in der Nordsee, die Dolwin 5 heißt. Nun sollen die Anschlüsse des Windparks erfolgen sowie der Anschluss der Plattform an das 130-Meter-Seekabel zum Land. Anfang 2026 soll Borkum Riffgrund 3 vollständig in Betrieb gehen können.
Ørsted hatte den Windpark nach eigener Planung schon 2025 in Betrieb nehmen wollen und hatte bis Januar auch bereits alle Turbinen komplett errichtet. Wegen der fehlenden Umspannplattform konnten sie allerdings bisher keinen Strom produzieren. Stattdessen wird es nun bis Anfang 2026 dauern, bis Borkum Riffgrund 3 vollständig im Betrieb ist.