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Auktion Wind an Land: Viele Bieter drücken die Preise

Zum vierten Mal in Folge war die Ausschreibung für Windenergieprojekte an Land überzeichnet. Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, waren für die Auktionsrunde im Mai 568 Gebote mit einer Gebotsmenge von 4.972 Megawatt (MW) eingereicht worden. Einen Zuschlag erhielten 372 Projekte mit einer Gesamtleistung von 3.447 MW. Die Bundesnetzagentur hatte 3.442 MW ausgeschrieben.

Nordrhein-Westfalen liegt wieder vorn

Die meisten Zuschläge gingen nach Nordrhein-Westfalen (1.002 MW), gefolgt von Niedersachsen (960 MW) und Hessen (379 MW). Damit bleibt das bevölkerungsreichste Bundesland wie auch in den letzten Runden vorn. Die geringste Zuschlagsmenge entfiel auf Sachsen (4,2 MW).

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Die Überzeichnung blieb nicht ohne Auswirkung auf die Preise: Das höchste Gebot mit Zuschlag betrug 6,47 Cent je Kilowattstunde (ct/kWh), das niedrigste 6,94 ct/kWh. Der durchschnittliche Gebotswert lag bei 6,83 ct/kWh und deutlich unter dem Höchstwert von 7,35 ct/kWh. In der Vorrunde hatte der durchschnittliche Wert noch bei 7 ct/kWh gelegen.

BWE: 2025 Zuschläge von knapp 14,5 Gigawatt möglich

„Wenn sich diese Entwicklung so fortsetzt, sind bis zum Ende des Jahres Zuschläge in Höhe von rund 14.400 MW möglich“, sagte Bärbel Heideboeck, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie (BWE). „Ausreichend Genehmigungen sind vorhanden.“ Angesichts von einer durchschnittlichen Realisierungsdauer von rund zwei Jahren ab Zuschlag sei ein deutlicher Zubausprung ab dem Jahr 2026 zu erwarten. „Darauf müssen nun auch die Netze vorbereitet werden“, so Heidebroeck. „Der Netzanschluss darf nicht zu Verzögerungen führen.“

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Die Signale aus Richtung Bundesregierung deuten indes etwas anderes an. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat bereits mehrfach davon gesprochen, den Ausbau der Erneuerbaren an den Ausbau der Netze anzupassen – und nicht umgekehrt.

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Innovationsausschreibung: Gebote erreichen Rekordmenge von zwei Gigawatt

Einen Rekord konnte die Innovationsausschreibung verzeichnen – hier gingen Gebote mit einer Leistung von mehr als zwei Gigawatt ein. Ausgeschrieben waren 486 MW. In den Innovationsausschreibungen können nur Gebote für Kombinationen mehrerer Anlagen verschiedener erneuerbarer Energien oder Erneuerbare-Energien-Anlagen mit Speichern abgegeben werden. Zuschläge gingen ausschließlich an Projekte, die Photovoltaik und Speicher kombinieren wollen. Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichten von 5,00 ct/kWh bis 6,39 ct/kWh. Sie liegen dabei ebenfalls deutlich unter dem Höchstwert (9,00 ct/kWh) als auch unter dem Durchschnittswert der Vorrunde (7,09 ct/kWh).