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Ausschreibungen 2017

Windkraft im großen Rahmen

Schon im Juni hatte GE einen Rahmenvertrag für 70 Anlagen mit der Unternehmensgruppe UKA signiert. Ende September meldete GE-Konkurrent Siemens einen Acht-Jahre-Deal über 200 Windräder mit Ventotec aus Bremen. Auch Senvion hat jüngere Rahmenverträge öffentlich bekannt gegeben. Und nun GE und Juwi: Die Vereinbarung bilde die „Basis zu einer Zusammenarbeit in den kommenden zwei Jahren“, teilte der Projektierer Juwi aus dem rheinland-pfälzischen Wörrstadt mit. „Wer in der kommenden Ausschreibungswelt für Windprojekte erfolgreich sein will, der braucht ein tragfähiges Fundament“, betonte Juwi in einer Pressemitteilung.

Im Detail lautet die Vereinbarung offenbar so: Bis Ende 2018 „seien Kauf- und Serviceoptionen“ für 110 der neuesten und größten Spezialanlagen des amerikanischen Energiekonzerns „festgeschrieben“. Reserviert sind damit Anlagen sowohl des neuesten Binnenlandtyps 3.6-137 und des Starkwindmodells 3.8-130: Das sind zum einen Windturbinen mit 3,6 MW und einem im Verhältnis zur Leistung außergewöhnlich großen Rotor mit 137 Meter Durchmesser für eher windschwache Standorte wohl eher im Süden oder in der Mitte Deutschlands. Und es sind zum anderen Turbinen mit 3,8 MW und einem 130-Meter-Rotor für die guten norddeutschen Standorte.

Mit einer neuen Generation von Anlagen mit einer Leistung von rund 3,5 bis knapp unter oder sogar noch über vier MW und großen Rotoren haben die Anlagenhersteller in den vergangenen zwölf Monaten gezielt Anlagen für neue Ausschreibungsmärkte wie insbesondere Deutschland vorgestellt. Sie sollen so viel mehr Windstrom am Standort ernten, dass dank des angeschwollenen Einspeisevolumens auch niedrige finanzielle Erträge aus der einzigen Kilowattstunde lukrativ sind. Von den 2017 erstmals eingeführten Ausschreibungen wird ein hoher Preisdruck auf die Strompreise erwartet.

Auch deshalb sind die Rahmenverträge für Projektierer nun offenbar ein Instrument, um dank großer Abnahmemengen mit den Turbinenherstellern Preisnachlässe vereinbaren zu können – und die Fixkosten zu senken. Das erklären mehrere Akteure der Branche in einer Umfrage zur Jahresvorschau 2017, die ERNEURBARE ENERGIEN im Dezemberheft veröffentlicht.

(Tilman Weber)