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Bürgersolar in Mecklenburg

Bürger, Gemeinde und Umwelt profitieren

Mecklenburg-Vorpommern hat einen neuen Bürgersolarpark. Die Anlage mit einer Leistung von 1,8 Megawatt wurde auf einer ehemaligen Hausmülldeponie in Lübtheen unweit der Landeshauptstadt Schwerin errichtet und ging jetzt ans Netz. „Der Bürgersolarpark ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende in Lübtheen“, erklärt die Bürgermeisterin der Stadt Ute Lindenau bei der Einweihung der Anlage. „Bürgerinnen und Bürger, die Gemeinde und nicht zuletzt die Umwelt profitieren von der Errichtung der Photovoltaikanlage. Außerdem freuen wir uns, dass wir den Solarpark als regionales Projekt realisieren konnten.“ Durch die Anmeldung als Gewerbebetrieb fließen die Gewerbesteuereinnahmen in die Kassen der Stadt Lübtheen. Zusätzlich bekommt Lübtheen auch die Pachteinnahmen, denn der Bürgersolarpark pachtet das Gelände direkt von der Stadt. Außerdem wurden alle Aufträge für die Errichtung der Anlage an regionale Unternehmen vergeben. Das betrifft nicht nur den eigentlichen Bau, sondern auch die Vorarbeiten und die Wartung und Pflege der Anlage.

Anteile zeichnen

„Der Bürgersolarpark in Lübtheen ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kommunen und vor allem die Menschen vor Ort von der Energiewende profitieren können“, erklärt Udo Möhrstedt, Vorstandsvorsitzender von IBC Solar. Der Systemanbieter aus dem oberfränkischen Bad Staffelstein war für die Projektierung der Anlage verantwortlich. Jetzt speist sie den erzeugten Solarstrom – immerhin 1.750 Megawattstunden pro Jahr – in das öffentliche Netz ein und die Betreiber bekommen dafür die für 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung. IBC Solar übernimmt auch die Verwaltung der Beteiligungsgesellschaft. Denn von den Einnahmen aus dem Ertrag des Solarparks können die Bürger und Bürgerinnen profitieren. Sie können als Kleininvestor Anteile an der Beteiligungsgesellschaft zeichnen. „Das ermöglicht ihnen, vorausschauend in regionale Energieprojekte zu investieren und sich gleichzeitig aktiv an der Energiewende zu beteiligen“, betont IBC Solar. „Die Erfahrung der letzten Jahre hat uns gezeigt, dass Solarenergie nach wie vor das Mittel der Wahl für eine dezentrale Energieversorgung und damit für die Zukunft unseres Energiesystems ist“, ergänzt Möhrstedt. Mit der Vermarktung des Solarparks wird IBC Solar Invest Anfang 2014 beginnen. Dann wird das Unternehmen auch über die genauen Details der Beteiligung informieren.

Ins Umfeld eingebettet

Es ist schon der zehnte Solarpark, den IBC Solar in Mecklenburg-Vorpommern gebaut hat. Die Oberfranken haben auch aus der Kritik in der Vergangenheit gelernt. Denn sie haben mit einer Reihe von Ausgleichsmaßnahmen für eine ökologische Einbettung der Anlage in die Region gesorgt. So wurden die Solarmodule nahe am Boden montiert, um die Auswirkungen auf das Landschaftsbild so gering wie möglich zu halten. Mit dem Bau der Anlage kann sich der Boden auf dem immerhin vier Hektar großen Gelände der Hausmülldeponie, das bisher brach lag, wieder erholen. Dazu trägt auch die Entscheidung bei, dass bei der Pflege der Grünflächen unter den Modulen auf Pestizide und Düngemittel verzichtet werden muss. Um Brutvögeln, Kleinsäugern, Amphibien und Insekten den Weg nicht zu versperren und ihnen gleichzeitig ein Rückzuggebiet zu bieten, haben die Installateure den Zaun um den Solarpark so gebaut, dass er knapp über dem Erdboden endet, so dass die Tiere unter ihm hindurch schlüpfen können. (Sven Ullrich)