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Wechselrichter

Preisverfall drückt die Umsätze

Die Umsätze der Wechselrichterhersteller werden in diesem Jahr um fünf Prozent sinken. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie der Marktforscher von IMS Research in Wellingborough. Hatten die Anbieter von Wechselrichtern im vergangenen Jahr noch einen Umsatz von 7,1 Milliarden Dollar (etwa 5,3 Milliarden Euro) gemacht, wir dieser in diesem Jahr auf 6,7 Milliarden Dollar (etwa fünf Milliarden Euro) sinken.

Boomender Markt in Japan

Für den Umsatzeinbruch nennen die Marktforscher zwei Gründe. Zum einen werden die Preise für die Leistungselektronik für Photovoltaikanlagen um elf Prozent sinken, trotz steigendem Absatzvolumens. Das schätzen die Marktanalysten von IMS Research in diesem Jahr auf 34,2 Gigawatt. Allein in den USA wird die Nachfrage nach dreiphasigen Strangwechselrichtern steigen. Diese werden den bisher führenden Zentralwechselrichtern den Rang ablaufen. Insgesamt wird sich der Umsatz in den USA in diesem Jahr auf mehr als 100 Millionen Dollar verdoppeln. Auch vom Photovoltaikboom in Japan können die Hersteller profitieren. Die Analysten prognostizieren, dass sich der Absatz von dreiphasigen Wechselrichtern mit einer Leistung von mehr als 250 Kilowatt im Vergleich zum Vorjahr versechsfachen wird. Der Umsatz dort wird auf 290 Milliarden Dollar (218 Milliarden Euro) steigen. Dieser Trend zu Hochleistungsinverter für Großanlagen und die Marktverschiebung nach Asien trägt aber wiederum zum weiteren Preisverfall bei. Denn die Marktanalysten erwarten, dass „Europa, der Mittlere Osten und Afrika, Regionen auf die 2010 noch 82 Prozent des Wechselrichterabsatzes entfielen, 2013 nur noch auf 37 Prozent kommen werden“, wie Cormac Gilligan, Analyst bei IMS Research und Autor der Studie, betont. Er erwartet einen besonders deutlichen Preisverfall in diesen Ländern. Für dreiphasige Strangwechselrichter wird der Preis um 15 bis 20 Prozent sinken.

Gewinner und Verlierer

Ein zweiter Grund ist die weitere Differenzierung der Herstellerlandschaft. Immer mehr Konkurrenten drängen auf den Markt, was vor allem die großen und etablierten Hersteller zu spüren bekommen. „Die Industrie ist derzeit relativ aufgefächert und etliche starke Hersteller stehen im Wettbewerb um Anteile in einem schrumpfenden Markt“, kommentiert der IMS Research-Analyst Cormac Gilligan. „In einigen Märkten wird die Nachfrage 2013 deutlich zurückgehen. Das wird den Wettbewerb zwischen den führenden Herstellern verschärfen, die von dem Marktrückgang besonders betroffen sind.“ Einige Anbieter haben schon reagiert. So hat der Schweizer Hersteller Sputnik Engineering vor wenigen Tagen angekündigt, 60 bis 70 seiner derzeit noch 360 Mitarbeiter zu entlassen. Schließlich bekommen die Schweizer den Umsatzeinbruch schon zu spüren. „Sputnik Engineering hat zwar einen schrumpfenden Markt erwartet, aber diese Schrumpfungen sind stärker ausgefallen als angenommen“, begründet Christoph von Bergen, Verwaltungsratsvorsitzender des Wechselrichterherstellers, gegenüber der in Zürich erscheinenden Handelszeitung den Stellenabbau. „Der Verkauf liegt per Ende Juni um 50 Prozent unter dem Budget“, erklärt er. Zwar reagierte das Unternehmen schon im Mai mit der Einführung von Kurzarbeit. Aber angesichts der schlechten Aussichten für dieses Jahr sei die Verlängerung der Kurzarbeit keine Option, erklärt der Unternehmensvorstand. Auch der Branchenprimus SMA im hessischen Niesetal hat Anfang Juli angekündigt, auf den Verlust seiner Marktanteile mit dem Abbau von 700 Vollzeitstellen bis Ende 2014 zu reagieren. Derzeit hat SMA noch eine Belegschaft von etwa 3.800 Mitarbeitern. Gewinner sind die kleinen Hersteller, die Marktanteile hinzugewinnen und vom steigenden Markt profitieren können. Schon in den vergangenen zwei Jahren konnten sie die großen Zehn der Branche von einem Marktanteil von 66 Prozent im Jahr 2010 auf 57 Prozent im vergangenen Jahr zurückdrängen.

Gute Aussichten für das nächste Jahr

Die Marktforscher sehen aber optimistisch in die Zukunft. Nicht nur der Markt wird 2014 weiter steigen, sonder auch der Umsatz. Neben einem Absatz von 36 Gigawatt prognostiziert IMS Research einen Umsatz von insgesamt 7,3 Milliarden Dollar (etwa 5,5 Milliarden Euro). (Sven Ullrich)