Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Ziel 2025 erreicht: München versorgt sich mit Ökostrom

Die Stadtwerke München (SWM) haben ein wichtiges Ziel erreicht: Ab diesem Jahr produzieren sie so viel Ökostrom in eigenen Anlagen, wie die Stadt München verbraucht. Damit erreichen die SWM die vom Stadtrat im Jahr 2009 beschlossene Vorgabe. Wie Florian Bieberbach, Vorsitzender der Geschäftsführung, bei einer Pressekonferenz sagte, rechnen die SWM für dieses Jahr mit einer Stromproduktion aus erneuerbaren Energien von 6,6 Terawattstunden (TWh). Dem steht der Münchner Stromverbrauch von rund 6,2 TWh gegenüber.

Das Erreichen des 2025-Ziels bedeute nicht, dass die SWM ab sofort nur noch Ökostrom produzieren, stellte das Unternehmen klar. Es liefen weiterhin die gasbetriebenen Heizkraftwerke in München, die vor allem der Fernwärmeversorgung dienen, im Rahmen der Kraft-Wärme-Kopplung auf effiziente Weise aber auch Strom erzeugen. Die Umstellung der Heizkraftwerke auf Klimaneutralität sei erst möglich, wenn ausreichend Wasserstoff als alternativer Brennstoff zur Verfügung steht.

2019 deckten die Erneuerbaren nur 5 Prozent des Stromverbrauchs

Vor sechs Jahren hatte der Stadtrat eine sehr ambitionierte Zielvorgabe in Auge gefasst. Die Ökostromproduktion lag laut SWM seinerzeit bei nur rund 0,4 TWh und damit bei rund fünf Prozent des damaligen Münchner Strombedarfs. Mit der folgenden „Ausbauoffensive Erneuerbare Energien“ erzielte das Unternehmen schnell erste Erfolge, vor allem mit Hilfe von Kooperationen und Beteiligungen an großen, weit von München entfernten Onshore- und Offshore-Windprojekten. – und hatte dafür auch Kritik einstecken müssen.

Berliner Stadtwerke haben 2024 elf Megawatt Solarleistung gebaut

Grundsätzlich sei es Ziel der Ausbauoffensive, so viel Ökostrom wie möglich lokal und regional zu produzieren, heißt es in einer Presseinformation. Da aber der Wind auf dem Meer deutlich kräftiger und konstanter wehe als in der Landeshauptstadt und die Sonne in Südeuropa intensiver scheine als hier, hätten sich die SWM dort in Europa, wo die entsprechenden Potenziale und Gegebenheiten vorhanden seien, hieß es zur Begründung. Bemühungen der SWM, den Erneuerbaren-Ausbau auch in und um München voranzubringen, hätten in den vergangenen Jahren oftmals politische Vorgaben in Bayern entgegengestanden. „Lokal und regional haben wir umgesetzt, was bis dato bei den geltenden Rahmenbedingungen machbar war – zuletzt deutlich mehr“, betonte Dr. Florian Bieberbach.

SWM

Wollen Sie über die Energiewende auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von ERNEUERBARE ENERGIEN – dem größten verbandsunabhängigen Magazin für erneuerbare Energien in Deutschland!

Investitionen haben sich schon fast amortisiert

Rund 4,2 Milliarden Euro haben die SWM nach eigenen Angaben bisher in die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien investiert. Von dieser Summe seien bis Ende 2024 bereits 3,5 Milliarden Euro wieder an die SWM zurückgeflossen. Die Investitionen hätten sich also schon jetzt fast amortisiert und die Anlagen noch viele Jahre in Betrieb, lobte Bieberbach.

Talkrunde: Stadtwerke und Kommunen als Meister der Energiewende

Das Unternehmen kündigte an, auch weiterhin in EE-Anlagen zu investieren - der Strombedarf werde angesichts der wachsenden Zahl an Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen in den kommenden Jahren steigen. Da zwischenzeitlich auch die Landespolitik den Ausbau der Erneuerbaren erleichtert habe, liege der Fokus der SWM-Strategie nun stärker als früher auf München und der Region.