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Alpines Solarprojekt Grengolis soll 600 Gigawattstunden Strom pro Jahr liefern

Wie die Projektpartner mitteilen, wird das geplante riesige Solarprojekt Grengolis Solar in den Walliser Alpen insgesamt 600 Gigawattstunden Strom pro Jahr liefern. Davon 42 Prozent im Winter. Das ist eines der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, die jetzt vorliegt. Durch eine geschickte Kombination mit Wasserkraft sind am Standort sogar 1.200 Gigawattstunden pro Jahr möglich. Der hohe Solarertrag ist möglich, weil in der Höhe von 2.000 bis 2.500 Metern, in der die Anlage geplant ist, die Zahl der Sonnenstunden bei 1.500 pro Jahr liegt. Selbst zur Wintersonnenwende, dem kürzesten Tag im Jahr, scheint die Sonne hier oben sieben Stunden lang, wenn das Wetter mitspielt. Zum Vergleich: Im Unterland scheint die Sonne nur 800 bis 1.000 Stunden pro Jahr.

440 Megawatt Modulleistung an den Hang bauen

Dies gibt den Projektpartnern weiteren Rückenwind, die Anlage tatsächlich umzusetzen. Die Idee, am Südhang des Walliser Saflischtals eine große Solaranlage zu bauen, wurde im vergangenen Jahr bekannt. Für die Machbarkeitsstudie wurden 6.6 Quadratkilometern untersucht. Davon ließen sich 3.4 Quadratkilometer nutzen ohne Schutzmaßnahmen gegen Naturgefahren ergreifen zu müssen, schreiben die Autor:innen in ihrer Studie. Auf dieser Fläche in 2.000 bis 2.500 Metern Höhe können im Endausbau 910.000 Solarmodule mit einer Leistung von rund 440 Megawatt errichtet werden. Ob die Realisierung in dieser Größenordnung möglich ist, hänge von rechtlichen Rahmenbedingungen ab, erklären die Projektpartner.

Mit Wasserkraft kombinieren

Die Solaranlage soll zudem mit dem neuen, nur vier Kilometer entfernten Speicherkraftwerk Chummensee kombiniert werden, das von den Gommerkraftwerken (GKW) derzeit geplant wird. Die GKW werden dieses Projekt unabhängig von Grengiols-Solar durchführen. Demnächst starten auf dafür die Umwelt- und Machbarkeitsstudien.

Wasserbatterie für den Solarpark

Schon jetzt fließt das Wasser aus den benachbarten Tälern des Saflischtals über verschiedene Laufwasserkraftwerke ins Rhonetal. Ein Teil dieses Wassers soll in den Chummensee mit seinen 48.5 Millionen Kubikmetern Fassungsvermögen über mehrere zusätzliche Kraftwerkszentralen über eine Höhendifferenz von rund 1.000 Metern hochgepumpt werden. Durch diesen Pumpspeicher lasse sich überschüssiger Sonnenstrom aus Grengiols-Solar in wertvollen – weil knappen – Winterstrom umwandeln“, betonen die Projektpartner. Denn dann kann der Chummensee als Speicher für die Solaranlage dienen. Durch die Kombination aus Grengiols-Solarpark, Chummensee Pumpspeicherkraftwerk und den Laufwasserkraftwerken ins Rhonetal kommt dann das berechnete Stromproduktionspotenzial von jährlich 1.200 Gigawattstunden zustande, das zudem planbar und durch Speicherung jederzeit verfügbar wäre.

Netzanschluss in zwei Stufen geplant

Die Projektpartner gehen aber davon aus, dass die Umsetzung der riesigen Solaranlage mehrere Jahre dauern dürfte. Schließlich können die Bauarbeiten nur in den Sommermonaten stattfinden. Der Plan ist, dass die gesamte Anlage bereits ab Ende 2025 die Anlage die vom Gesetz geforderte Leistung am Netz liefern soll.

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Zunächst wird der Strom vom Berg über eine temporäre Freileitung nach Heiligkreuz geführt und dort an die bestehende 65-Kilovolt-Leitung eingespeist, die ins Rhonetal führt. Um in den Anfangsjahren die geforderte minimale Erstproduktion abnehmen zu können, seien die Kapazitäten im regionalen Verteilnetz ebenso vorhanden wie im Übertragungsnetz von Swissgrid. Später soll die Freileitung zwischen der Anlage und Heiligkreuz in einen Kabelstollen verlegt werden. Für die Anbindung ans Übertragungsnetz werden sowohl oberirdische als auch unterirdische Varianten geprüft.

Wenig Fläche versiegeln

Am Ende der Betriebszeit soll die gesamte Anlage dann zurückgebaut werden. Eine entsprechende Pflicht steht in den Unterlagen, die für die Baubewilligung eingereicht wurden. Um dies zu erleichtern und die Bodenversiegelung zu verringern, prüfen die Projektpartner die Verankerung er Unterkonstruktion ohne Betonfundamente. Die Materialien für den Bau werden zudem mittel einer temporären Transportseilbahn auf den Berg geschafft und nicht mit Hubschraubern eingeflogen.

Wert für die Biodiversität analysieren

Zudem werden die Betreiber der Solarprojekts ein Umweltmonitoring betreiben. Sie wollen damit den Wert der Anlage für die Biodiversität analysieren. Zudem wird die Anlage so ausgelegt, dass auch weiterhin Kühe unter und zwischen den Modulen grasen können.

Am Projekt sind neben der Gemeinde Grengolis auch die beiden Walliser Energieunternehmen Energie Brig-Aletsch-Goms (EnBAG und Forces Motrices Valaisannes (FMV) sowie die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) beteiligt. Zu den Projektpartnern gehören außerdem noch das Westschweizer Energieunternehmen Groupe E und die Industriellen Werke Basel (IWB). (su)