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Maxsolar und Egis bauen Solarpark mit Agri-PV und Bürgerbeteiligung

Maxsolar hat mit dem Bau eines großen Solarparks mit einer Leistung von 56 Megawatt in Gemmingen, gut 20 Kilometer westlich von Heilbronn, begonnen. In den nächsten Monaten bauen die Handwerker des Unternehmens verschiedene Unterkonstruktionen auf. Der größte Teil wird als südaufgeständerte Einspeiseanlage installiert.

Von den 47 Hektar der Gesamtfläche werden aber fünf Hektar weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Dort kann zukünftig die Ernte sowohl von Sonnenenergie als auch von landwirtschaftlichen Produkten eingefahren werden. „Die Agri-Photovoltaik-Module werden auf Trackern mit einfacher Achse nachgeführt und verfolgen wie Sonnenblumen den Lauf der Sonne“, erklärt Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft Inn-Salzach (Egis). „Die Umsetzung ist etwas aufwendiger als bei den starren Modulen. Der dauerhafte Sonnenstromertrag ist bei den nachgeführten Modulen jedoch höher“, weiß er.

Eigenes Umspannwerk errichten

Die Planer rechnen mit einem Stromertrag von etwa 68 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Dieser wird über ein eigenes Umspannwerk ins örtliche Stromnetz eingespeist. Einen Teil des Sonnenstroms wird das örtliche Kieswerk abnehmen. Die Inbetriebnahme der gesamten Anlage ist für November 2025 geplant.

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Interesse an Investition ist groß

Über die Egis können sich auch die Anwohner:innen an der Anlage beteiligen. Das Interesse daran ist groß. So musste die Egis Mitte Juli 2025 gleich zwei Bürgerinformationsveranstaltungen durchführen, um alle Interessent:innen an der Beteiligung über die Bedingungen aufzuklären. „Die Menschen vor Ort sind begeistert von diesem Projekt und davon, finanziell an der Energiewende in der Region zu partizipieren“, berichtet Pascal Lang. „Energiewende funktioniert am besten, wenn die Menschen an ihr teilhaben können“, erklärt er. „Unsere Energiegenossenschaft bietet eine einfache Möglichkeit dafür. Die Dividende erfolgt gleich doppelt: Denn mit einer Beteiligung an Energiewendeprojekten profitiert man sowohl monetär als auch ideell.“

Bürger:innen und Kommune beteiligen

Die Investition in diese Solaranlage und in weitere Projekte der Energiewende erfolgt über eine Beteiligung an der Egis. Diese ist bereits ab 150 Euro je Anteil möglich. Inzwischen hat die Egis schon mehr als 2.900 Mitglieder.

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Neben der Beteiligungsmöglichkeit für die Bürger:innen profitiert auch die Gemeinde Gemmingen von dem Projekt. Denn sie bekommt nicht nur Gewerbesteuer, sondern auch eine Kommunalbeteiligung. Bis zu 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde Strom führt der Betreiber der Anlage an die Gemeinde ab. Dies sind etwa 100.000 Euro Zusatzeinnahmen pro Jahr, die der Gemeinde finanzielle Spielräume schaffen – beispielsweise für Kindergärten, Vereine und neue Spielplätze.

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Biodiversität im Blick

Zusätzlich profitiert aber auch die Umwelt von dem Projekt. Denn Egis und Maxsolar verfolgen auch ökologische Ziele mit dem Solarpark. So wird ein umfangreiches Natur- und Artenschutzkonzept umgesetzt. Dieses stellt sicher, dass die Fläche zukünftig zum attraktiven Zuhause für Insekten, Niederwild und Vögel werden kann. „Mit Ausnahme des landwirtschaftlich genutzten Abschnitts mit Agri-PV finden sie alle einen Lebensraum vor, der nur selten von Mensch und Maschine aufgesucht wird“, erklärt Pascal Lang. „Wir verzichten außerdem auf Bodenversiegelung und Düngemitteleinsatz. So bleiben auch Bodengüte und Wasserhaushalt erhalten.“ Zusätzlich werden die Projektpartner die Anlage mit Hecken einfrieden, sodass sie von außen kaum zu sehen ist.