In den vergangenen vier Wochen hat sich kaum etwas getan bei den Preisen für Solarmodule. Die Bewegungen sind marginal und ein nachhaltig erkennbarer Trend ist nicht auszumachen, wie Martin Schachinger, Geschäftsführer des Onlinemarktplatzes für Solarkomponenten PV Xchange, formuliert.
Effiziente und schwarze Module so preiswert wie nie
Tatsächlich sind die Preise für hocheffiziente Module mit modernen Zelltechnologien und einem Wirkungsgrad von mindestens 23 Prozent bei durchschnittlich elf Cent pro Watt angekommen. Das ist ein halbes Cent weniger als noch vor vier Wochen und ein historischer Tiefpreis. So billig wurden diese Module noch nie aus dem Großhandelslager ausgeliefert. Insgesamt haben die Preise dieser Modulklasse im Laufe des Jahres um zwölf Prozent nachgelassen.
Um einen halben Cent pro Watt haben auch die Preise für komplett schwarze Module nachgegeben. Diese werden derzeit mit durchschnittlich 12,5 Cent pro Watt gehandelt – so preiswert wie vorher nur vor zwei Monaten, als diese Modulklasse preislich ihren historischen Tiefstwert erreicht hatte.
Standardmodule legen leicht zu
Die Kosten für die Standardmodule gehen in die entgegengesetzte Richtung. Denn sie wurden wieder einen halben Cent pro Watt teurer und werden derzeit für 10,5 Cent pro Watt gehandelt. Damit erreichen sie den Preis, der schon Anfang dieses Jahres von den Großhändlern aufgerufen wurde. Damit wird aber auch klar, dass die Kosten für Standardmodule kaum noch niedriger liegen als die für hocheffiziente Paneele.
Angebot übersteigt Nachfrage
Martin Schachinger führt diese Entwicklung ohne klare Tendenz auf die Verunsicherung im Markt und die anhaltend niedrige Nachfrage zurück. Es sind mehr Module auf dem Markt, als von den Handwerkern und Projektierern verbaut werden. Deshalb stecken die Modulpreise im Keller fest, was die Großhändler und Hersteller weiter unter Druck setzt. Allerdings ist dies auch eine strategische Entscheidung der Modulproduzenten. Denn über ihnen schwebt das Damoklesschwert der Streichung der Steuervorteile bei der Ausfuhr der Module.
Europas Solarindustrie vor dem Comeback?
Hersteller liefern vorsorglich außer Landes
Diese plant Peking abzuschaffen, was zur Folge hätte, dass neu gefertigte Module automatisch um etwa neun Prozent teurer verkauft werden müssten, wie Martin Schachinger erklärt. Die Entscheidung steht schon fest. Allerdings hat die Regierung noch keinen Termin festgelegt, zu dem die Steuererhöhung greift. „So versuchen die dort ansässigen Hersteller, ihre Produkte möglichst schon auf den Weg in Zwischenlager außerhalb ihres Landes zu bringen, um einer zwangsläufigen Preiserhöhung zuvorzukommen“, erklärt Martin Schachinger. „Ob es im Dezember zu dieser einschneidenden Korrektur kommen wird, bleibt abzuwarten“, sagt er. Bis dahin bleibt die Unsicherheit über die Entwicklung der Modulpreise.