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Photovoltaik / Markt

Einspeisetarife in Malaysia lösen Run auf Photovoltaik aus

Die Einführung einer neuen staatlichen Förderung für erneuerbare Energien in Malaysia am 1. Dezember löste einen regelrechten Run aus. Innerhalb weniger Stunden nach Freischaltung der Server zur Onlineanmeldung (e-FIT) für Projekte, die eine Vergütung beantragen, gingen 209 Anträge ein. Danach war der Zubaudeckel auch schon erreicht. „Als das e-FIT-System freigeschaltet wurde, waren unsere Server stärker belastet als während der vorausgegangenen Stresstests“, sagt Pn Badriyah Abdul Malek, Geschäftsführer der für die Genehmigung der Förderung zuständige Sustainable Energy Development Authority (SEDA) im malaysischen Verwaltungszentrum Putrajaya.

Trendwende hin zur Photovoltaik

Mit 201 Registrierungen waren es vor allem Photovoltaikprojekte, die an den Start gingen. Die Höchstzahl der gewerblichen Photovoltaikprojekte, die Kuala Lumpur von 2012 bis 2014 fördert, war mit 144 Megawatt bereits nach zwei Stunden ausgeschöpft. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 9 Megawatt für private Photovoltaikprojekte zu vergeben. Damit zeichnet sich eine Trendwende hin zur Stromerzeugung aus Solaranlagen in Malaysia ab. Denn „bisher gibt es kaum Solarprojekte in Malaysia“, weiß Konrad Bauer von der Deutschen Energie-Agentur (Dena). Dabei sind die Voraussetzungen im Land gut, denn „die Globalstrahlung ist sehr hoch“, so Bauer. Mit der Förderung will die Regierung ihr Ziel verwirklichen, bis 2020 eine Kapazität erneuerbarer Energien von über drei Gigawatt aufzubauen. Ein Drittel davon sollen auf Photovoltaik entfallen.

Jetzt prüft die SEDA die Anträge. Die Entscheidung wird voraussichtlich etwa zwei Wochen dauern. Grundvoraussetzung für die Eispeisevergütung ist, dass einheimische Betreiber mindestens zu 51 Prozent an dem Projekt beteiligt sind.

Ein Prozent Umlage

Aufgrund des hohen Zuspruchs bei der Anmeldung erwägt die malaysische Regierung, den Zubaudeckel anzuheben und mehr Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien zu fördern. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft der Stromkunden, ein weiteres Prozent Umlage auf ihre Strompreise zu bezahlen. Bisher beträgt der Zuschlag für die Förderung der erneuerbaren Energien in Malaysia ein Prozent. Insgesamt geht die Regierung davon aus, dass die Kunden bis Ende 2012 rund 80 Millionen Dollar (etwa 60,5 Millionen Euro) für die Förderung an die SEDA bezahlen werden. Außerdem sind die jetzigen Einspeisetarife nicht fest. Die SEDA will zunächst einmal die Marktpreise für Strom aus erneuerbaren Energien verfolgen und die Einspeisevergütung den jeweiligen Preisen anpassen.

Einheimische Produktion ankurbeln

Der neue Einspeisetarif, der am 28. April dieses Jahres vom Parlament verabschiedet wurde, löst den bisherigen Tarif aus dem Small Renewable Energy Programme (SREP) ab. Er gilt auf der malaysischen Halbinsel und in Sabah. Bornoe wird von der Förderung nicht erfasst, da es dort ein eigenes Regulierungssystem zum Strombezug und andere Tarife gibt. Die Förderung liegt zwischen umgerechnet 29,9 Euro-Cent pro Kilowattstunde für Anlagen mit einer Leistung bis vier Kilowatt und 20,7 Euro-Cent für jede Kilowattstunde für Anlagen mit einer Leistung zwischen zehn und 30 Megawatt. Sie wird für 21 Jahre gewährt. „Außerdem gibt es einen Bonus für gebäudeintegrierte Anlagen und lokale Produktion“, sagt Konrad Bauer. Damit will die Regierung die einheimische Produktion weiter ankurbeln. „Malaysia ist zwar der fünftgrößte Produzent von Modulen, aber es sind keine einheimischen Firmen, die dort produzieren“, erklärt Bauer. „Die geringen Lohnkosten und die steuerlichen Anreize sind Gründe dafür, dass sich ausländische Unternehmen in Malaysia niederlassen.“ (Sven Ullrich)