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Ladeinfrastruktur als Schlüsselelement

Auch ohne formales Verbot werden Autos mit Verbrennermotor wohl bald Geschichte sein“, schreibt die Süddeutsche Zeitung Ende November 2021. Denn die Zulassungszahlen von E-Autos sind in den vergangenen Monaten rasant angestiegen. Mit rund 356.000 Stromern wurden im Jahr 2021 mehr Pkw mit reinem Elektroantrieb neu zugelassen als jemals zuvor. Und dabei soll es nicht bleiben: Ziel der neuen Bundesregierung sind 15 Millionen „vollelektrische, reine Elektroautos, ohne Sprittank“ bis 2030 .

Auf die Ladeinfrastruktur kommt es an

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur kann mit dem zügigen Wachstum der E-Mobilität jedoch kaum Schritt halten. Das Verhältnis von E-Fahrzeugen pro Ladepunkt ist schon jetzt sehr angespannt. Die Europäische Kommission empfiehlt einen Richtwert von einem öffentlich zugänglichen Ladepunkt für zehn E-Fahrzeuge. In Deutschland teilten sich 2021 17 E-Autos einen öffentlichen Ladepunkt. McKinsey rechnet bis 2030 europaweit mit 15.000 installierten Ladestationen pro Woche, um den Bedarf zu decken.

Zwar ist der Ausbau von Ladeinfrastruktur von der neuen Bundesregierung gewollt und wird umfangreich gefördert. Er geht jedoch teilweise nur schleppend voran, da die Branche noch am Anfang steht und die Bereitschaft, öffentliche Ladestationen zu betreiben erst noch weiter steigen muss. Damit mehr Elektroautos auf die Straßen kommen, ist ein Umdenken in der Bevölkerung und auch bei Unternehmen und Kommunen entscheidend. Öffentliche Ladepunkte müssen nicht zwangsläufig nur von großen Anbietern wie Stadtwerken etc. betrieben werden, sondern im Prinzip kann jedes Unternehmen diese auf seinem Gelände betreiben. In Bezug auf Image, Bekanntheitsgrad oder auch erhöhte Attraktivität für Mitarbeiter kann eine Investition in E-Mobilität zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Durch eine breite Beteiligung von Firmen könnte der Bedarf an Ladepunkten schneller gedeckt werden. Ein rascher Ausbau der Ladeinfrastruktur wird helfen, Skepsis bezüglich der Reichweite abzubauen und Vertrauen in die Elektromobilität zu schaffen. Insbesondere an Orten, wo viele Fahrzeuge nur kurz parken, beispielsweise im Umfeld von Einkaufszentren und Einzelhandel, sind Schnellladestationen sinnvoll. In Wohngebieten, wo die Fahrzeuge auch länger stehen, sind Normalladesäulen mit bis zu 22 kW die bessere Alternative.

Allerdings gilt es hierbei Herausforderungen wie die aktuellen, zum Teil noch limitierten Kapazitäten der vorhandenen Netzanschlüsse und mögliche Lastspitzen bei vielen gleichzeitigen Ladevorgängen, zu überwinden.

Smartes Laden und PV-Energieerzeugung

Zwar halten Experten das deutsche Stromnetz für leistungsfähig genug, um die steigende Nachfrage nach Strom zu bewältigen, doch müssen mit steigender Zahl der E-Autos Anpassungen vorgenommen werden. Zu Zeiten von Lastspitzen muss eine intelligentere Lastverteilung möglich werden. Dies kann durch einen ganzheitlichen Ansatz erreicht werden.

Baywa RE ist Experte für erneuerbare Energien und Anbieter ganzheitlicher E-Mobilitätskonzepte. Das Münchner Unternehmen sieht in der Kombination von dezentraler, eigenerzeugter Solarenergie vom (firmen)eigenen Dach mit Speicherlösungen, Ladeinfrastruktur (Wallboxen, Ladesäulen) den besten Weg für einen schnellen und netzverträglichen Ausbau. Durch Kombination von PV mit E-Mobilität und den Verbrauch des eigenproduzierten Stroms lässt sich der Aufwand für den Netzausbau senken. Industrie- und Gewerbeunternehmen zum Beispiel können so mithelfen, das Netz nachhaltig, smart und fit für die Elektromobilität zu machen.

Ein Hemmnis des dezentralen Ausbaus für Privatpersonen und Unternehmen ist jedoch unter anderem die Komplexität des Projekts, von der Auswahl passender Ladeinfrastruktur und Batteriespeicher, über den sinnvollen Einsatz eines Lastmanagements, bis hin zu der Frage nach einem Gebäudeanschluss oder Trafo oder auch der Abstimmung mit den Behörden. Darüber hinaus ist für den Betrieb ein technischer Service notwendig, um eine hohe Verfügbarkeit der elektrischen Anlagen zu gewährleisten. Gerade Unternehmen mit höherem Energiebedarf sollten die Ladeinfrastruktur als smarte Komplettlösung inklusive Service und Backendanbindung beziehen, um Investitions- und Betriebsrisiken so gering wie möglich zu halten. Hier hilft die Expertise eines Komplettanbieters wie Baywa RE, der ganzheitliche Konzepte inklusive optimaler Einbindung von PV-Anlagen für den Kunden als Generalunternehmer aufbaut und auch den technischen Service der Infrastruktur übernimmt.

An seinem Münchner Hauptsitz hat Baywa RE solch ein ganzheitliches System installiert, welches ein stationäres Batteriespeichersystem, bestehend aus neuen und Second-life-Batterien aus E-Fahrzeugen, mit umfangreicher Ladeinfrastruktur (Normal- und Schnelllader mit einer Gesamtleistung von knapp einem MW) und integriertem Energie- und Lastmanagement vereint. Auch für einen internationalen Versanddienstleister hat Baywa RE in Deutschland ein Netz von über 200 AC-Ladestationen (mit elf kW maximaler Ladeleistung) plus Transformatoren errichtet. Insgesamt konnten in den vergangenen zwei Jahren trotz Pandemie zahlreiche Kundenprojekte realisiert werden – vom visionären Handwerksbetrieb bis zum DAX-Konzern.

Autor: Adrien Schwane, Team Leader E-­Mobility, Baywa RE Operation Services GmbH

BayWa r.e.

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