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Konsultationen abgeschlossen

Netzentwicklungsplan geht in die nächste Runde

Die zweiten Entwürfe des Netzentwicklungsplans (NEP) 2025 und des Offshore-Netzentwicklungsplans (O-NEP) 2025 werden auf www.netzentwicklungsplan.de veröffentlicht, teilten die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) mit. Die Aufgabe der Bundesnetzagentur ist es jetzt, die Planungen der ÜNB zu prüfen und zu bestätigen. Eine Entscheidung über den erforderlichen Netzausbau ist mit den überarbeiteten Entwürfen allerdings noch nicht verbunden. Die Bundesnetzagentur hat eine sorgfältige Prüfung angekündigt und wird , anschließend ihre vorläufigen Ergebnisse veröffentlichen. Voraussichtlich im Sommer 2016 wird die zweite Konsultationsrunde starten. Die abschließende Bestätigung des Netzentwicklungsplans Strom 2025 soll im letzten Jahresquartal erfolgen.

In die Entwürfe eingeflossen sind Anmerkungen aus den mehr als 15.000 Stellungnahmen aus der Konsultation der ersten Entwürfe von NEP und O-NEP 2025, so die ÜNB. Darüber hinaus seien die zwischenzeitlich vorgenommenen gesetzlichen Änderungen berücksichtigt worden. So sei der Vorrang der Erdverkabelung bei den Gleichstromverbindungen von Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg und nach Bayern sowie von Sachsen-Anhalt nach Bayern eingearbeitet. Außerdem sei – ebenfalls der gesetzlichen Änderung folgend – der südliche Netzverknüpfungspunkt der Gleichstromverbindung von Sachsen-Anhalt nach Bayern nach Isar bei Landshut verlegt worden.

Schwerpunkte der Konsultationen waren nach Angaben der ÜNB grundsätzliche Fragen zu in den Szenarien der Pläne getroffenen Annahmen und Erfordernissen der Netzentwicklung, aber auch regionale Betroffenheiten rund um die Entflechtung des Netzknotens Grafenrheinfeld sowie der Verlauf der Gleichstromverbindung von Sachsen-Anhalt nach Bayern. Die Konsultationsbeiträge zum O-NEP thematisierten vor allem die Berücksichtigung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2016, die zeitliche Staffelung von Maßnahmen, dezentrale Stromerzeugung, clusterübergreifende Netzanschlüsse, technische Konzepte zur Netzanbindung und die gewählten Netzverknüpfungspunkte.

Ausbaubedarf des Höchstspannungsnetzes

Das Volumen der Netzverstärkungen auf Bestandstrassen (Umbeseilung oder Stromkreisauflagen, Neubau einer leistungsfähigeren Leitung in bestehenden Trassen) beziffern die ÜNB je nach Szenario zwischen 5.200 und 5.800 Trassenkilometer. Der Ausbaubedarf neuer Leitungstrassen liege zwischen 3.700 und 4.300Kilometern, davon sein rund 2.600 bzw. 3.100 Kilometer Gleichstromverbindungen.

Die Investitionskosten für die Netzmaßnahmen werden im NEP auf Basis von Standardkosten ermittelt und haben einen vorläufigen Charakter, heißt es weiter. Das Gesamtvolumen der Investitionen liegt in den nächsten zehn Jahren je nach Szenario zwischen 27 bis 34 Milliarden Euro– abhängig vom Verkabelungsgrad der Gleichstromverbindungen.

Die Übertragungsnetzbetreiber weisen im zweiten Entwurf des NEP 2025 kein Leitszenario aus, sondern empfehlen "eine Konzentration auf die Bestätigung der Maßnahmen des Ende 2015 ergänzten Bundesbedarfsplans sowie der im NEP 2014 bereits bestätigten und im NEP 2025 wiederum von den Übertragungsnetzbetreibern als erforderlich identifizierten Maßnahmen".

Aktuelle Ausbauziele der Bunderegierung reduzieren Offshore-Netzausbau

Bis 2025 beträgt der Ausbaubedarf des Offshore-Netzes laut O-NEP 3,2 Gigawatt und 902 Kilometer, was gegenüber dem O-NEP 2014 eine Reduktion um fast 1,2 Gigawatt bedeute, so die ÜNB. Das Gesamtvolumen der Investitionen betrage in den nächsten zehn Jahren insgesamt circa sieben bis zehn Milliarden Euro, die Investitionen in die Ausbaumaßnahmen des Start-Offshore-Netzes von rund fünf Milliarden Euro eingeschlossen. Damit habe sich das Investitionsvolumen im Vergleich zu vorangegangenen O-NEP verringert. Gründe sind die 2014 neu formulierten Ausbauziele der Bundesregierung für Offshore-Windenergie und die zwischenzeitlich erfolgte Fertigstellung vieler Anbindungssysteme.

Ergänzend zur bisherigen Anbindung jedes einzelnen Clusters wurde für die Ostsee der Einsatz von Sammelplattformen zur Anbindung mehrerer räumlich beieinander liegender Cluster untersucht. Neben Kostenvorteilen berge dieses Konzept auch die Chance, Leerkapazitäten weiter zu vermindern und auf zukünftige Entwicklungen noch flexibler reagieren zu können, so die vier Unternehmen. (Katharina Wolf)