Bei den deutschen Verteil- und Übertragungsnetzbetreibern waren Ende 2024 Anfragen für den Netzanschluss von insgesamt 9.710 großen Batteriespeichern anhängig. Diese Anfragen betreffen nur die Mittel- und Hochspannungsebene – Heimspeicher sind in dieser Zahl nicht enthalten. Die zum Netzanschluss anstehenden Projekte haben eine Gesamtleistung von 400,3 Gigawatt und eine Speicherkapazität von 661 Gigawattstunden. Dies teilt die Bundesnetzagentur (BNetzA) auf Basis einer Monitoringabfrage bei den Netzbetreibern mit.
Speicheranzahl verzehnfachen
Sollten tatsächlich alle diese Projekte gebaut und angeschlossen werden, würde dies die Zahl der installierten Großspeicher im Vergleich zum derzeitigen Stand verzehnfachen. Zum Vergleich: Momentan sind 921 große Batteriespeicher ab der Mittelspannungsebene in Betrieb. Diese erreichen zusammen eine Leistung von rund 2,3 Gigawatt und können rund 3,2 Gigawattstunden Strom zwischenlagern. Damit ist auch klar, dass sich die bisher installierte Speicherleistung auf das 175-fache erhöhen würde. Dann stiege die Möglichkeit, Strom zwischenzulagern, auf mehr als das 200-fache.
Ein Drittel hat schon einen Netzanschluss
Laut BNetzA haben die Netzbetreiber rund einem Drittel dieser Netzanschlussbegehren im Jahr 2024 eine Zusage erteilt. So können 3.818 dieser Projekte tatsächlich gebaut werden. Die zugesagten Batteriespeicher verfügen zusammen über eine Leistung von 24,8 Gigawatt und eine Speicherkapazität von 46,5 Gigawattstunden. Allerdings handelt es sich hier um Projekte, bei denen sich die Netzbetreiber verpflichten, diese auch anzuschließen. Die Projektierer sind dadurch keineswegs verpflichtet, diese Systeme auch wirklich zu bauen, schränkt die BNetzA ein.
Rund 4.000 Anfragen in Prüfung
Für weitere 4.261 geplante Batteriegroßspeicher prüfen die Netzbetreiber noch die Anschlussanfragen. Sollten diese alle einen Netzanschluss bekommen, könnten weitere 274,5 Gigawatt Speicherleistung ans Mittel- und Hochspannungsnetz mit einer Kapazität von 326,5 Gigawattstunden gebaut werden. Für die restlichen 1.631 Projekte liegt bisher ein Antrag auf Netzanschluss vor. Hier handelt es sich um Batteriespeicher mit einer Gesamtleistung von 101 Gigawatt und einem Volumen von 288 Gigawattstunden.
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Größere Systeme fürs Übertragungsnetz geplant
Der größte Teil der Systeme soll erwartungsgemäß an das Verteilnetz angeschlossen werden. Für diese Netzebene gingen insgesamt 9.212 Netzanschlussbegehren für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 208,7 Gigawatt ein. Die Übertragungsnetzbetreiber haben Anfragen für 498 Projekte erhalten. Auf der Hochspannungsebene sind die Speicher aber – ebenfalls nicht unerwartet – viel größer.
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Die beantragte Speicherleistung auf dieser Netzebene ist mit durchschnittlich 385 Megawatt höher als im Verteilnetz. Hier erreichen die Projekte eine durchschnittliche Anschlussleistung von 22,7 Megawatt. Während der durchschnittliche Speicher auf der Mittelspannungsebene 5,4 Megawattstunden Strom zwischenlagern kann, erreichen die Speicher am Übertragungsnetz ein durchschnittliches Volumen von 336 Megawattstunden.
Die gesamten Daten finden Sie auf der Webseite der BNetzA zum Speichermonitoring.