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Großspeicher im Stromnetz

Der amerikanische Gigant

Die großen Stromspeicher sind mit großen Schritten auf dem Vormarsch in die Netze. Nachdem der Schweriner Energieversorger Wemag seinen Großspeicher vor wenigen Tagen eingeweiht hat, setzt die Southern California Edison (SCE) noch eins drauf. Der kalifornische Energieversorger hat einen Stromspeicher mit einer Kapazität von 32 Megawattstunden bauen. Damit übertrumpfen die Amerikaner den Schweriner Speicher mit seinen fünf Megawattstunden Kapazität um mehr als das Sechsfache. Mit dem Tehachapi Energy Storage will SCE mehr regenerativen Strom aus Solar- und Windkraftanlagen in ihr Netz integrieren. Außerdem wollen die Kalifornier die Effektivität von Lithium-Ionen-Batterien in Verbindung mit intelligenter Wechselrichtertechnologie demonstrieren. Sie erhoffen sich dadurch eine verbesserte Performance des Netzes.

Arbeit am intelligenten Netz

Schon seit Jahren arbeitet das Unternehmen am Aufbau eines intelligenten Netzes. Schließlich ist in den kalifornischen Netzen viel Solar- und Windstrom unterwegs. Denn der Bundesstaat führt beim Ausbau der erneuerbaren Energien das Ranking der einzelnen Staaten an. Allein die Photovoltaikanlagen leisten über 5,6 Gigawatt. Im vergangenen Jahr kamen gut 2,7 Gigawatt neue Solarstromleistung hinzu und auch in diesem Jahr hatten die Solarteure wieder alle Hände voll zu tun. Dazu kommt noch enorme Windkraftleistung. Deshalb haben die Kalifornier den Speicher auch mitten in die Tehachapi Wind Ressource Area gebaut, wo bis zum Jahr 2016 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 4,5 Gigawatt entstehen sollen.

Mehr Solarstrom im Netz

Die ersten Schritte auf dem Weg zu einem intelligenten Netz, das den ganzen Solarstrom auch aufnehmen kann, ist der Einsatz von intelligenten Stromzählern. Seit Jahren arbeitet SCE an der flächendeckenden Installation der Smart Meter bei ihren Kunden. Mit dem Speicher geht SCE einen weiteren Schritt beim Aufbau eines Netzes, das für die Energiewende bereit ist. „Das Thechapi Energy Storage Projekt ist ein entscheidender Meilenstein für SCE und für die Entwicklung von Stromspeichern in Kalifornien“, betont Doug Kim, der bei SCE für die modernen Technologien zuständig ist. „Die netzgekoppelten Großspeicher sind ein integraler Teil unseres Storage Portfolio Development Frameworks, das die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes verbessern soll, um mehr erneuerbare Energien ins Netz zu integrieren. Dieses Demonstrationsprojekt wird uns einen riesigen Einblick in die Funktionsmöglihckeiten von großen Lithium-Ionen-Speichern geben.“

Einblick in die Möglichkeiten von Energiespeichern

Die Akkus sind in einem eigens für den Speicher errichtete Gebäude untergebracht. 585 Quadratmeter nehmen die Batterien inklusive Steuerung in Anspruch. Das System besteht aus 604 Racks. Darin arbeiten 608.832 einzelne Speicherzellen, die zu 10.872 Batteriemodulen zusammengeschaltet sind. Die Lithium-Ionen-Zellen hat LG Chem geliefert. „Diese Installation wird uns einen ernsthaften Blick auf die technologischen Möglichkeiten von Energiespeichern in einem Stromnetz erlauben“, erklärt Imre Gyuk, Manager für Energiespeicher beim Energieministerium in Washington. „Er wird uns auch dabei helfen, den Wert und den Vorteil von Batteriespeichern zu verstehen.“ Das Energieministerium hat deshalb immerhin 50 Millionen Dollar für den Bau des Speichers beigesteuert. Dafür können die Speicherexperten aus Washington für die kommenden zwei Jahre die Performance des Speichers genau beobachten und untersuchen. (Sven Ullrich)