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Transportschäden aufdecken

Module lückenlos überwacht

Der Logistikdienstleister DB Schenker und der TÜV Rheinland haben zusammen ein System zur lückenlosen Überwachung des Modultransports entwickelt. Außerdem können mit diesem System Transportschäden an Solarmodulen schneller aufgedeckt werden. Dazu montieren die Logistiker von DB Schenker an ihren Containern für den Transport der Module aus Asien spezielle Schock- und Vibrationssensoren. Diese sogenannte DB Schenker Smartbox liefert gleichzeitig über GPS Informationen über den aktuellen Standort und den Staus der Ware. Anhand permanent erhobener Daten während des Transports können sie dann nachvollziehen, ob die Module ein vorher ermitteltes Stressniveau überschritten hat. Dieses wird bei der Prüfung der Verpackung noch getestet, bevor die Module in den Container geladen werden.

Stichprobenkontrolle in Antwerpen

Wenn die Container im Hafen von Antwerpen ankommen, entnehmen die Mitarbeiter des TÜV Rheinland Stichproben aus den Containern und prüfen die Module in einem Testlabor. Dieses ist speziell für diese Fälle entwickelt und wurde im Eingangslager von DB Schenker in dem niederländischen Hafen aufgebaut. Dabei wird die Überprüfung der Stichproben direkt in den üblichen Arbeitsablauf der Mitarbeiter von DB Schenker eingefügt, um unnötige zusätzliche Transporte zu vermeiden.

Haben die Kölner die Prüfung beendet, können sie entweder den Auslieferungszustand der Module ab Werk bestätigen oder sie dokumentieren die mechanischen Beschädigungen. Die bei der Prüfung angefertigten und in Antwerpen ausgewerteten Bilder schicken die Mitarbeiter des TÜV Rheinland dann zusammen mit den Ergebnissen der Warenausgangskontrolle zum Hersteller. Dort werden die Daten zunächst archiviert und stehen dem Empfänger der Ware zur Verfügung. So kann der Händler, Installateur oder Kunde genau sehen, ob die Module, die er bestellt hat, auf dem langen Weg von Asien nach Europa über das normale Niveau hinaus belastet wurden und ob bei Ankunft in Antwerpen noch alles in Ordnung war. Am Ende der gesamten Prozedur bekommt der Hersteller der Module ein unabhängiges Zertifikat über seinen Logistikprozess.

Transparenz der Transportkette

Mit ihrem System wollen die beiden Projektpartner Transparenz über die Qualität und Leistungsfähigkeit der Module schaffen, um damit die Qualitätsstandards auch für die Modulhersteller und Investoren auf einem hohen Niveau zu halten. Außerdem können sie so Schwachpunkte in der Transportkette vom Hersteller bis zum Endkunden aufdecken. Schließlich werden nach Erkenntnissen der Kölner Prüfer zwischen fünf und zehn Prozent aller Module durch den Transport in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch sinkt die ursprüngliche Leistung der Module. „Das eigentliche Problem ist aber, dass Schäden an Modulen meist unentdeckt bleiben, wenn sie nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, oder sie lassen sich in der Entstehung später nicht mehr nachvollziehen“, erklärt Willi Vaaßen, Geschäftsfeldleiter für Solarenergie beim TÜV Rheinland. „Das wollen wir ändern.“ Denn bisher gibt es keinerlei Transparenz über Schäden an Solarmodulen, die während des Transports entstanden sind. Vor allem fehlen Erkenntnisse darüber, wie sich diese Schäden langfristig auf den Ertrag der Module auswirken. Um diese Zahl der Transportschäden in Zukunft zu verringern, haben die beiden Projektpartner das System entwickelt und über ein Jahr lang getestet. (Sven Ullrich)