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Wirsol und Trianel bauen weiter aus

Hollands größter Solarpark geht in Betrieb

Der Projektierer Wirsol aus dem Badischen Waghäusel hat den bisher größten Solarpark der Niederlande in Betrieb genommen. Mit einer Leistung von 30 Megawatt ist er zwar nicht so große wie das Kraftwerk, das Wirsol an der Küste im Norden Dänemarks vor wenigen Monaten errichtet hat. Aber er ist dennoch ein Vorzeigeprojekt und ein deutliches Zeichen, dass auch in Europa der Zubau an Solaranlagen weitergeht.

Die neue Anlage steht im Delfzijler Hafengebiet in der Provinz Oosterhorn. Auf der Fläche von 30 Hektar, was ungefähr einer Fläche von 65 Fußballfeldern entspricht, hat Wirsol fast 120.000 Module installiert. Die Projektierer haben sich viel Platz für die Anlage genommen. Denn sie soll nicht die Erzeugungsspitze am Mittag weiter nach oben treiben, sondern den Solarstrom dann einspeisen, wenn die Preise hoch sind, weil weniger Strom aus anderen Photovoltaikanalgen im Netz ist. Deshalb haben die Planer die Module in Ost-West-Ausrichtung aufgeständert.

Solarpark wird zum Standortfaktor für Industrieflächen

Den Vertrieb des Solarstroms hat der Energiekonzern Eneco übernommen. Die Investitionssumme in Höhe von 40 Millionen Euro kam von Groningen Seaports. Der Betreiber des Hafens Delfzijl ist ebenfalls für den Betrieb der anliegenden Industrieareale verantwortlich. Um diese optimal zu nutzen, betreibt Groningen Seaports schon einige Windkraftanlagen auf den Flächen. Jetzt ist auch der erste Solarpark dazugekommen. Weitere sollen folgen. „Die Einweihung des Solarpark Sunport Delfzijl ist der Startschuss für eine langfristige und erfolgreiche Partnerschaft mit Groningen Seaports“, erwartet Peter Vest, Geschäftsführer von Wirsol. „Diesem Vorzeigeprojekt wollen wir in Zukunft weitere Projekte zum Ausbau der erneuerbaren Energien in den Niederlanden folgen lassen.“

Mit dem Solarpark will der Hafenbetreiber den Standort attraktiver für Industrieunternehmen machen, die sich auf den Flächen ansiedeln sollen. Sie können gleich den preiswerten Solar- und Windstrom nutzen, der direkt vor ihrer Haustür erzeugt wird, statt auf teuren Strom aus dem Netz zurückgreifen zu müssen. So sieht Harm Post, Geschäftsführer von Groningen Seaports, die Anlage als weiteren Niederlassungsfaktor für neue Unternehmen an. „Es zeichnet sich immer stärker die Entwicklung ab, dass die Verfügbarkeit einer solchen grünen Stromversorgung eine Voraussetzung für die Niederlassung von Unternehmen im Nord-Groninger Hafengebiet ist“, erklärt er. „Außerdem realisiert dieser Solarpark eine wichtige Zielvorgabe nachhaltiger Energieprojekte, wie sie im Green Deal Abkommen mit dem niederländischen Ministerium für Umwelt und Infrastruktur festgelegt wurde.“

Trianel zieht positive Zwischenbilanz

Aber auch in Deutschland geht der Ausbau von Solarparks weiter. Ungeachtet der Restriktionen der Bundesregierung kann die Stadtwerke-Kooperation Trianel eine positive Bilanz bei der Entwicklung von Ökostromprojekten ziehen. Insgesamt will es die Trainel Erneuerbare Energien (TEE) schaffen, bis 2018 ein Portfolio von Ökostromanlagen mit 275 Megawatt Leistung aufzubauen. Bisher existieren drei Solarparks mit einer Gesamtleistung von 26 Megawatt und sechs Windparks mit einer Gesamtleistung von 113 Megawatt. Damit hat die TEE mehr als die Hälfte ihres Ziels schon erreicht. „Wir sind auf Kurs und treiben den Aufbau des Stadtwerke-Portfolios auch im neuen Jahr erfolgreich voran“, verspricht Markus Hakes, Geschäftsführer der TEE.

Weitere Anlagen geplant

Zu den Solarparks gehört auch eine neue Anlage in Uchtdorf, einem Ortsteil der Stadt Tangerhütte in Sachsen-Anhalt, der im März dieses Jahres in Betrieb geht. Die 22.464 Module mit einer Gesamtleistung von sechs Megawatt haben die Handwerker von Goldbeck Solar bereits installiert. Das Unternehmen aus dem württembergischen Hirschberg hat als Generalunternehmer den Bau der Anlage übernommen. Der Solarpark steht auf dem Gelände eines ehemaligen Quarzsandtagebaus. „Aufgrund der Eigenschaft als baulichen Anlage fällt das Solarprojekt noch in das EEG 2014 und kann außerhalb der Ausschreibungspflicht realisiert werden“, erklärt Andreas Lemke, Abteilungsleiter Dezentrale Energiesystemen bei Trianel. „Die Vergütung liegt mit 8,91 Cent pro Kilowattstunde weit oberhalb der aktuellen Zuschläge in den Ausschreibungen.“

Zudem kann die TEE eine positive Bilanz für die ersten beiden Solarparks in Pritzen und in Schipkau in Brandenburg ziehen. Die beiden Anlagen mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt laufen gut und haben 2016 den prognostizierten Ertrag gebracht. Jetzt will die TEE zusammen mit Goldbeck Solar zügig weitere Freiflächenanlagen errichten, um dem Ziel von 275 Megawatt Ökostromleistung näher zu kommen. An der TEE sind 38 Stadtwerke und kommunale Energieversorger sowie Trianel selbst beteiligt. (Sven Ullrich)