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Nordex

150 Megawatt: Auftragsflut der Binnenlandanlagen

Bereits Anfang des Jahres hatte Nordex deutlich gemacht, dass das Unternehmen dank neu gesammelter Aufträge sein bisheriges 2015er-Rekord-Ausbauvolumen hierzulande von 437 Megawatt (MW) in diesem Jahr weiter erhöhen werde. Nun kommen offenbar weitere 150 MW hinzu, die bereits die Baugenehmigung erhalten haben und teilweise sogar noch 2016 ans Netz gehen sollen.

Ein herausragendes Beispiel für die neuen Aufträge ist der Windpark Schwarzenberg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Projektierer des Neun-Anlagen-Projekts mit einer Kapazität von insgesamt 21,6 MW ist das mehreren Landkreisen in dieser Region gehörende ehemalige Tochterunternehmen des Stromkonzerns Eon, EAM Natur. Schon 2012 hatten die Nachbargemeinden Breidenbach und Biedenkopf den Beschluss gefasst, die seit 2010 von unterschiedlichen privaten Projektierungsgesellschaften ins Auge gefasste Windkraftnutzung eines rund 200 Meter aufragenden Waldgebiets in Eigenregie zu verwirklichen. Nun investieren beide Kommunen zusammen rund 38 Millionen Euro in das Projekt mit neun Anlagen vom Binnenlandtyp N117 mit 2,4 MW. Dieser Anlagentyp ist für Nordex seit 2012 rasch zum absoluten Zugpferd der Installationen nicht nur in Deutschland geworden. Mit einem branchenweit besonders großen Rotor im Verhältnis zur Leistung gilt sie seither als eine der effizientesten Anlagen für die Windernte fernab der Küste.

Auch die Anlagen im künftigen Windpark Schwarzenberg sollen bei Windverhältnissen je nach Gutachten auf Nabenhöhe im Jahresdurchschnitt von plus minus 6,5 Meter pro Sekunde nur noch ganz selten im Jahr zum Stillstand kommen. Mit einem so genannten Kapazitätsfaktor von mehr als 35 Prozent würden sie laut den Gutachten so viel Strom einspinnen, als würden die Windturbinen rein rechnerisch jährlich mit 3.100 Volllaststunden rotieren. Nach Abzug der Zeiten für Reparaturen  wären es immer noch fast 3.000 Volllaststunden. Zum Vergleich: Vor Einführung solcher Binnenlandanlagen auch durch andere Windturbinenhersteller galten 2.000 Volllaststunden im Binnenland bereits als gut.

Weiter kräftige Bestellungen bei N117, aber auch größere Windparks mit N131-Turbinen

So wie bei diesem Windpark gewann Nordex auch die Projekte von zwei weiteren kommunalen hessischen Investoren: An die Verbands-Energie-Werk Gesellschaft für Erneuerbare Energien mbH im nordhessischen Korbach gehen sieben Anlagen vom Typ N117/2400 mit 16,8 MW für den Windpark Gemünden. Und an die Thüga-Tochtergesellschaft THEE soll Nordex neun derselben Windturbinen liefern – für einen Windpark im wiederum mittelhessischen Alsfeld-Lingelbach. An THEE sind 46 Stadtwerke und regionale Versorger beteiligt.

Die weiteren jetzt von Nordex gemeldeten neuen Aufträge beziehen sich auch auf professionelle Projektierungsunternehmen, wie beispielsweise Abo Wind aus Wiesbaden, denen das Unternehmen auch Anlagen der neuen und größeren Typen N131 mit 3,0 und mit 3,3 MW liefert. Diese Windparks sind etwa in Brandenburg geplant.

„Wir melden nur Aufträge, die inklusive abschließender Behördengenehmigung scharf geschaltet sind und bereits eine Anzahlung erhalten haben“, kommentiert Nordex-Pressesprecher Felix Losada die Bilanz auf Nachfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN. Für das jetzt hinzugekommene Ausbauvolumen gelte, dass alle genehmigt sind und noch vor 2018 ans Netz gehen werden. Nur dann erhalten sie nach dem aktuellen EEG noch außerhalb des bevorstehenden Ausschreibungssystems eine feste Vergütung in den ersten 10 bis 15 Jahren von knapp neun Cent pro Kilowattstunde.

Dass Nordex gerade bei Kommunen, kommunalen Energieversorgern und Stadtwerken anhaltend mit vielen Aufträgen bedacht werde, begründete Pressesprecher Losada so: „Es liegt laut unserem Vertrieb an der Art und Weise, wie wir solche kommunalen Ausschreibungen für Windparks bearbeiten. Wir verstehen uns bei der Bewerbung um die Projekte gut auf den Standpunkt der Stadtwerke – und wissen, wie wir diesen benötigte Informationen liefern.“

(Tilman Weber)