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Photovoltaikförderung in Italien

Der Deckel ist zu

In Italien ist das Kontingent für die Neuinstalation großer Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt für das zweite Halbjahr 2012 ausgeschöpft. Deshalb wird es auch kein Register für diesen Zeitraum geben, auf dem die Investoren ihre Anlagen eintragen können, um eine Einspeisevergütung zu bekommen. Für Anlagen, die nach dem 1. Juli ans Netz gehen, gibt es keine Förderung. Das teilt die italienische Behörde für erneuerbare Energien Gestore Servici Energetici (GSE) mit. Der Grund für die vorzeitige Schließung des Registers ist die große Zahl von Anlagen über einem Megawatt, die in Italien im letzten Jahr installiert wurden. Insgesamt war für 2011 eine Fördersumme von 300 Millionen Euro vorgesehen. Das entspricht einer Gesamtleistung von etwa 1,2 Gigawatt. Tatsächlich gingen aber Anlagen mit einer erheblich höheren Gesamtleistung ans Netz, so dass die zu zahlende Fördersumme eine Milliarde Euro überstieg. Entsprechend der Regelungen im Conto Energia IV vom 5. Mai 2011 werden die Überkapazitäten im zweiten Halbjahr abgezogen. Deshalb bleibt dann keine Kapazität mehr übrig.

Kein Zubau von Großanlagen für das zweite Halbjahr

Nach der Einführung des Conto Energia IV unterscheidet Rom nach kleinen Dachanlagen mit einer Leistung bis ein Megawatt bzw. Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und Grundstücken, sowie großen Anlagen, die mehr Leistung haben. Für die kleinen Anlagen besteht keine Registrierungspflicht, um einen Einspeisetarif zu erhalten. Große Anlagen müssen hingegen auf eine Liste eingetragen werden und die GSE prüft dann anhand von Kriterien, welche der Anlagen eine Einspeisevergütung bekommt. Gleichzeitig existiert ein Deckel für diese großen Anlagen, der sich nach einer festen Fördersumme richtet. Für die ersten sechs Monate dieses Jahres gibt es 150 Millionen Euro. Das entspricht einer Gesamtleistung von etwa 770 Megawatt. Für das zweite Halbjahr waren eigentlich 130 Millionen Euro vorgesehen, was einer Gesamtleistung von etwa 720 Megawatt entspricht. Da aber die Installationen über 1,2 Gigawatt aus dem zweiten Halbjahr 2011 abgezogen werden, können in von Juli bis Dezember keine Anlagen ans Netz gehen, die eine Einspeisevergütung erhalten. Ab 2013 gibt es keinen Deckel mehr, allerdings begrenzt die italienische Regierung die Förderung in dieser Zeit auf 1,361 Milliarden Euro. Damit dürften in diesem Zeitraum Anlagen mit einer Gesamtleistung von 9,77 Gigawatt ans Netz gehen. Sollte der Zubau höher ausfallen, dreht Rom an der Degressionsschraube und senkt die Einspeisevergütungen stärker als geplant. Insgesamt zahlt Italien zwischen 2011 und 2016 für große Anlagen 1,941 Milliarden Euro an Einspeisevergütungen. Das entspricht einer Leistung aller neuen Anlagen von 12,46 Gigawatt.

Schonfrist für Freiflächen läuft aus

Außerdem bekommen alle Freiflächenanlagen, die größer als ein Megawatt sind und mehr als 10 Prozent der Grundstücksfläche verbrauchen ab 29. März grundsätzlich keine Einspeisevergütung mehr, wenn sie nicht bis zu diesem Zeitpunkt am Netz sind. Ausnahmen bestehen, wenn die Fläche länger als fünf Jahr brach liegt. (Sven Ullrich)