Der Berliner Energieversorger Gasag hat das Evangelischen Waldkrankenhaus im Berliner Bezirk Spandau mit einem modernen Energiekonzept ausgestattet. Ziel des Projekts ist es, den Energieverbrauch und die damit zusammenhängenden Kosten drastisch zu senken. Ein Nebeneffekt: Die Treibhausgasemissionen des Krankenhauses sinken um 49 Prozent.
Eingenstromproduktion auf dem Dach und im Keller
Denn Herzstück des Energiekonzepts ist eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach des Krankenhauses. Rund 1.540 Solarmodule haben die Handwerker im Auftrag der Projektpartner installiert. Mit einer Leistung von 685 Kilowatt kann die Anlage etwa die Hälfte des gesamten Strombedarfs des Krankenhauses abdecken. Zusätzlichen Strom produzieren auch die beiden neuen Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von jeweils 250 Kilowatt.
7.500 Megawatt Wärme erzeugen
Diese decken auch den Grundbedarf an Wärme im Krankenhaus ab. Die Spitzenlasten auf der Wärmeseite werden wiederum von den drei modulierenden Gasbrennwertkesseln abgedeckt. Dies ist ein zentraler Baustein des neuen Energiekonzepts. Denn immerhin hat das Krankenhaus einen Wärmebedarf von rund 7.500 Megawattstunde pro Jahr. Durch die neue Technik konnte notwendige die Feuerungswärmeleistung von einst 20 auf nur noch etwa sechs Megawatt verringert werden.
Weniger Dampf notwendig
Zudem wurden neue Schelldampferzeuger installiert. Diese liefern den Dampf für die Sterilisation des medizinischen Geräts im Krankenhaus. Dafür werden aufgrund der höheren Effizienz jetzt nur noch 670 Kilogramm Sattdampf pro Stunden benötigt. Vor dem Umbau der Energieversorgung waren eine Tonne Dampf pro Stunde notwendig.
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Alte Technik modernisiert
Mit dem neuen Energiekonzept stellt sich das Evangelische Waldkrankenhaus für die Zukunft auf. Dies war notwendig geworden, da die Energiekosten aus dem Ruder gelaufen sind. Denn die Technik in dem Krankenhaus aus den 1980er Jahren mit immerhin 600 Betten war hoffnungslos veraltet. Mit der neuen Technologie steigt die Energieeffizienz. Dies sorgt zusammen mit der Eigenstromerzeugung für einen wirtschaftlicheren Betrieb des Krankenhauses. Mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach und den BHKW macht sich die Klinik zudem unabhängiger von den Preisschwankungen an der Strombörse. Auf diese Weise kann das Krankenhaus jedes Jahr Betriebskosten in von 300.000 bis 400.000 Euro einsparen.