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Wasserstoff in der Mobilität

Leipzig baut Europas erste Wasserstoff-Tram

Der Leipziger Straßenbahnbauer Heiterblick baut gemeinsam mit den Chemnitzer Unternehmen Hörmann Vehicle Engineering und Flexiva Automation & Robotik die erste Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Straßenbahn. Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit insgesamt 2,1 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Insgesamt investiert das Leipziger Unternehmen einen weiteren Millionenbetrag in die Entwicklung sowie Produktion und schafft 40 neue Arbeitsplätze am Standort. „Mit der Antriebsneuheit erweitern wir erheblich die Nutzungsbereiche der Straßenbahn, reduzieren wesentlich deren Infrastrukturkosten und unterstreichen die Entwicklungskraft Sachsens“, erklärt Samuel Kermelk, Geschäftsführer der Heiterblick GmbH. Insbesondere in gesellschaftlich herausfordernden Zeiten, wie sie aktuell im Zuge der Pandemie gegeben sei, wolle man den Wirtschaftsstandort stärken, Arbeitsplätze sichern, Hochschulpartnerschaften generieren und die Wertschöpfung in der Region halten.

Prototyp in den nächsten vier Jahren

Die Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen Straßenbahnen, deren Prototyp in den kommenden vier Jahren vorgestellt wird, bescheren den städtischen Straßenbahnbetrieben nach Herstellerangaben Alternativen für Streckenerschließungen, wo keine Oberleitungen aus ökologischen, städtebaulichen oder verkehrstechnischen Gründen möglich bzw. sinnvoll ist. Die lokale Infrastruktur könne breiter genutzt und die Erschließung neuer Stadtteile und Stadtrandgebiete vereinfacht oder gar ermöglicht werden, wie zum Beispiel der Leipziger Süden – und das mit den Vorzügen einer Straßenbahn für Nutzer und Betreiber. Volkmar Vogel, Senior Vice President der Hörmann Vehicle Engineering GmbH und Partner im Entwicklungsprojekt, fasst die technologischen Vorteile zusammen: „Wasserstoff wird sich als Energieträger für den Personenverkehr mit Bus und Bahn durchsetzen und eine Alternative zur Batterie und auch zur Elektro-Oberleitung sein.“ Umweltschutz und Infrastrukturkosten seien nur zwei Aspekte, welche für die wasserstoffgetriebene Straßenbahn sprechen. Man arbeite an Lösungen zur Nutzung der Brennstoffzellenabwärme für Klimatisierung und Energierückgewinnung und erhöhe damit die Effizienz von Brennstoffzellenfahrzeugen des Personenverkehrs, hier besonders für die Wasserstoffstraßenbahn. Die Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Straßenbahn wird von der Firma Heiterblick als ein Meilenstein im strategischen Wachstum des Unternehmens angesehen, das dem stark gestiegenen Interesse nationaler und internationaler Verkehrsbetriebe an der neuartigen Antriebstechnologie Rechnung trägt. 

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