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Wechselrichterhersteller

SMA senkt Umsatzerwartungen

Der Wechselrichterhersteller SMA im hessischen Niestetal kündigt an, dass er im nächsten Jahr mit einem Umsatzrückgang zwischen 13 und fast 31 Prozent rechnet. So geht der Branchenprimus in diesem Jahr von einem Umsatz zwischen 1,3 und 1,5 Milliarden Euro aus. Im nächsten Jahr erwarten die Hessen Umsätze zwischen 900 Millionen Euro und 1,3 Milliarden Euro. „Im besten Fall rechnen wir 2013 mit einem ausgeglichenen operativen Ergebnis“, sagt Pierre-Pascal Urbon, Vorstandssprecher von SMA. „Einen Verlust können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausschließen.“ Mittelfristig sieht sich SMA aber auf einem guten Weg. „Wenn es uns gelingt, durch technologische Innovationen die Herstellungskosten zu reduzieren und den Markt für Energiemanagement- und Solar-Diesel-Hybrid-Systeme zu erschließen, werden wir ab 2014 wieder zur Profitabilität zurückkehren können", so Urbon.

Kürzung der Förderung in den Schlüsselmärkten

Als Grund für das erwartete Tief im nächsten Jahr nennt SMA die massive Kürzung der Einspeisetarife in den europäischen Schlüsselmärkten. „Die Wachstumsimpulse der außereuropäischen Solarmärkte reichen nicht aus, um den erwarteten Nachfragerückgang in Europa zu kompensieren“, erklärt Pierre-Pascal Urbon. „Einen in so kurzer Zeit derart rückläufigen Markt in Verbindung mit einem stark zunehmenden Preisdruck können wir nicht allein durch Produktivitätsfortschritte und technologische Innovationen ausgleichen.“ Deshalb will sich SMA in den nächsten Monaten von 450 fest angestellten Mitarbeitern und 600 Leiharbeitern trennen. Außerdem kündigen die Hessen an, durch die Entwicklung neuer Produktplattformen die Herstellungskosten bis 2014 deutlich senken zu wollen. Für die Entwicklung strategisch wichtiger Zukunftstechnologien wie Energiemanagementsysteme will SMA im kommenden Jahr mehr als 100 Millionen Euro investieren.

Veränderte Marktbedingungen nach Einspeisevergütung

Damit reagiert der Wechselrichterproduzent auf die Veränderung der Marktbedingungen am Ende des einspeisetarifgetriebenen Ausbaus der Photovoltaik. „In Europa und Amerika wird künftig der Eigenverbrauch, also der Anteil des Stroms aus der Photovoltaikanlage, den ein Haushalt selbst nutzen kann, stark an Bedeutung gewinnen“, so Urbon. Energiemanagement- und Speichersysteme soll in Zukunft das Portfolio der Wechselrichterhersteller erweitern. Neben SMA kündigt auch Fronius die Einführung von Energiespeicher- und Managementsystemen im ersten Halbjahr 2013 an. Die Österreicher setzen neben Batteriespeichern auf die Energiezelle, die den zunächst nicht verbrauchten Strom in Wasserstoff umwandelt und in einem externen Tank speichert. Wenn die Stromnachfrage im Haus wieder steigt, dann wandelt die Zelle den Wasserstoff wieder in Strom um. Ein ähnliches Konzept verfolgt auch der japanische Mischkonzern Kyocera, der neben Solarmodulen auch Wechselrichter im Angebot hat. Um sich an die neuen Marktbedingungen anzupassen, haben die Japaner ihre Solarsysteme mit einem Batteriespeicher und einer Brennstoffzelle kombiniert. Das Gesamtpaket ist zunächst einmal nur auf dem japanischen Markt zu haben, soll aber im nächsten Jahr auch in Europa eingeführt werden. (Sven Ullrich)