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112 Megawatt für die Energiewende: Bayerns Einspeisesteckdose für den Netzausbau

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat in Niederviehbach den Start für das zweite bayerische Pilotprojekt zur sogenannten Einspeisesteckdose gegeben. Mit dem vom Bayernwerk realisierten Ansatz sollen Photovoltaik- und Windkraftanlagen künftig einfacher, schneller und gebündelt ans Stromnetz angeschlossen werden. Das Ziel: Den Netzausbau beschleunigen und zugleich die vorhandenen Kapazitäten besser nutzen – ein entscheidender Baustein für das Gelingen der Energiewende.

Im Mittelpunkt steht ein neues Umspannwerk, das in der Region Dingolfing-Landau errichtet wird. Ursprünglich waren 80 Megawatt Anschlussleistung ausgeschrieben, doch die Nachfrage lag fast dreimal so hoch – über 230 Megawatt an Anschlussanfragen gingen ein. Installiert werden nun 112 Megawatt Photovoltaikleistung, ein deutliches Signal für das Potenzial der Erneuerbaren in Bayern.

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„Wir müssen erneuerbare Energien schneller ans Netz bringen und die vorhandenen Kapazitäten optimal nutzen“, betonte Aiwanger. Die Einspeisesteckdose ermögliche gebündelte und intelligent gesteuerte Einspeisepunkte, statt jede Anlage einzeln anzuschließen. Das Konzept reduziert Aufwand und Kosten, erhöht die Planungssicherheit und sorgt für einen effizienteren Netzbetrieb.

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Ein weiterer Vorteil: Der Standort in Niederviehbach ist darauf ausgelegt, künftig Speicherlösungen zu integrieren. Diese sogenannten Co-Location-Speicher können überschüssigen Solarstrom aufnehmen und zeitversetzt einspeisen. Durch sogenannte Überbauung – also mehr installierte Erzeugungsleistung als Anschlusskapazität – wird der Netzanschluss über das Jahr optimal ausgelastet. Das senkt volkswirtschaftliche Kosten und steigert die Effizienz der gesamten Netzinfrastruktur.

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Das Pilotprojekt knüpft an den Erfolg der ersten deutschen Einspeisesteckdose in Balzhausen (Landkreis Günzburg) an. Beide Initiativen verdeutlichen, wie technische Innovation, regionale Planung und politische Unterstützung zusammenwirken müssen, um die Energiewende in Deutschland voranzubringen.

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Für eine flächendeckende Einführung solcher Projekte braucht es jedoch auch neue gesetzliche Rahmenbedingungen auf Bundesebene. Nur wenn Netzkapazitäten vorausschauend geplant und bereitgestellt werden können, lassen sich die Ausbauziele für Photovoltaik und Windkraft realisieren.

Fazit: Die Einspeisesteckdose ist mehr als ein Pilotprojekt – sie ist ein Symbol für die Zukunft des Netzausbaus. Mit gebündelten Anschlusspunkten, smarter Steuerung und Speicherkonzepten ebnet sie den Weg für eine flexible und resiliente Energieinfrastruktur in Bayern und darüber hinaus.