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Von wegen volatil - PV unterstützt das Netz

Solarpark mit Speicher liefert regelbare Leistung

Zwei weiße Container und zwei große Wechselrichter. Daneben ein weißes Zelt und jede Menge Menschen in Feierlaune: Die Firma Blectric hat ihren neuen Pufferspeicher Energy Buffer Unit an das Solarkraftwerk Alt Daber in Brandenburg angeschlossen. Damit ist es das erste Solarkraftwerk Europas, das Regelenergie in der Hochspannungsebene analog zu konventionellen Großkraftwerken erbringen kann. Das ist ein großer Schritt für die Regenerativbranche, denn die Technik ermöglicht es den volatilen Stromquellen Windkraft und Solarenergie, schneller noch als konventionelle Kohlekraftwerke, die Netzstabilität bei Frequenzschwankungen aufrechtzuerhalten.

Es gibt bereits eine Reihe von Projekten dieser Art, unter anderem in Nordamerika, aber auch in Europa. Zum Beispiel hat die WEMAG einen Großspeicher der Firma Younicos im September in Schwerin in Betrieb genommen. Auch er soll kurzfristige Netzschwankungen, die bei Wind- und Sonnenergie auftreten können, ausgleichen. Allerdings handelt es sich dabei um ein Stand-Alone-System - ohne Solarpark also. Andere Projekte stehen kurz vor der Umsetzung.

Selbst entwickelter Blei-Säure-Speicher

Der von der Belectric-Tochter Adensis selbst entwickelte Blei-Säure-Speicher hat eine Kapazität von 2.000 Kilowattstunden. Während andere Firmen heute meist auf Lithium-Ionen-Speicher setzen, hat sich Belectric für diese Technologie entschieden. Die Speicher sind zu nahezu 100 Prozent recyclebar und zudem günstiger als Lithium-Ionen-Batterien.Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung solcher Großspeicher ist die Kostenfrage. Belectric geht davon aus, dass eine lange Lebensdauer von zehn Jahren und 5.000 bis 7.500 Zyklen die Energie Buffer Unit wirtschaftlich machen. „Solarkraftwerke übernehmen künftig Funktionen der anspruchsvollsten Netzsteuerung. In Verbindung mit einem Speicher leisten sie einen wichtigen Beitrag, die Energieversorgung und Netzstabilität an die Erfordernisse der Energiewende anzupassen“, erklärt Bernhard Beck, Geschäftsführer der Belectric GmbH.

Die Energy Buffer Unit ist ein Beispiel dafür, dass Sonne und Wind in der Lage sind, Systemverantwortung zu übernehmen und zum Fluktuationsausgleich beizutragen. Auf diese Weise können Kapazitäten von Kohleraftwerken gesenkt werden und durch so ausgestattete erneuerbare Energien ersetzt werden. Der veredelte Strom aus der Buffer Unit wird von Vattenfall am Primärregelleistungsmarkt vermarktet. Das Unternehmen zeigt sich damit offen für die Integration von Erneuerbaren ins System: „Speicher werden ein wesentlicher Baustein der Energiewende sein und unterstützen unseren Anspruch, eine perfekte Marktintegration der erneuerbaren Energien sicher zu stellen“, so Alfred Hoffmann, Vice President Portfolio Management von Vattenfall. #8232; #8232;

Im Innern des Pufferspeichers. Fast 1.000 Batteriezellen sind hier vereint. - © Foto: Belectric
Im Innern des Pufferspeichers. Fast 1.000 Batteriezellen sind hier vereint.

Die Entwicklung der Energy Buffer Unit wurde mit 376.000 Euro gefördert von der Speicherinitiative des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums. Carsten Enneper, Abteilungsleiter Energiepolitik im brandenburgischen Wirtschaftsministerium, sagte bei der Einweihung, Brandenburg komme heute auf etwa 24 Prozent Erneuerbare und mehr 17.000 Job in diesem Feld. Er verwies darauf, dass Brandenburg in Sachen Speichertest gut aufgestellt sei. 2015 würden Projekte in Feldheim und Neuhardenberg erwartet, in Falkenhagen und Prenzlau gebe es bereits Prototypen. "Speicher sind eine Schlüsseltechnologie, um den Regenerativausbau voranzubringen." Der Belectric-Speicher ist eine leicht zu transportierende Fertiglösung und wird in Serie für Energieversorger hergestellt. (Nicole Weinhold)