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Zertifizierung

Bioenergie: Neues zu REDcert

Das System wird die Einhaltung der nachhaltigen Erzeugung von Biomasse gemäß der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien sicherstellen, die in Deutschland durch die Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnungen umgesetzt wird. REDcert umfasst alle Stufen, beginnend mit der Rohstoffproduktion und –erfassung über die Verarbeitung in den Ölmühlen sowie die Herstellung von Biokraft- und –brennstoffen. Der Fir-menname REDcert leitet sich ab von der englischen Bezeichnung der Erneuerbaren- Energien-Richtlinie (Renewable-Energy-Directive = RED).

Das Zertifizierungssystem REDcert ist von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit Bescheid vom 20. Juli 2010 endgültig anerkannt worden. Damit sieht das Zertifizierungssystem ein weiteres Ziel bei der eigenen Weiterentwicklung und Ausgestaltung erreicht. Nach Angaben von REDcert haben sich seit Erteilung der vorläufigen Anerkennung am 2. Juni 2010 schon mehr als 200 Unternehmen aus den verschiedenen Erfassungs-, Handels- und Verarbeitungsstufen registriert und eine Vielzahl von Unternehmen bereits einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen.

Nun können sich auch Handelsunternehmen im Rahmen des Systems zertifizieren lassen. Hintergrund ist der entsprechende Rechtsrahmen, der allgemein von „Lieferanten“ spricht, ohne diese näher zu spezifizieren. Je nach Lage - vor oder nach der letzten Schnittstelle - müssten diese die Vorgaben eines Zertifizierungssystems erfüllen, gegebenenfalls eine Massebilanz führen und sich kontrollieren lassen, erläuterte REDcert in einer Presseinformation.

Am Wochenende hatte die taz berichtet, dass Vattenfall in seinen Biomassekraftwerken bei Berlin auch Holz importieren wird von seiner 20%-Beteiligung an Buchanan Renewables, die das brachliegend Holz des vom Bürgerkrieg gebeutelten afirkanischen Landes Liberia vermarkten und nach Angaben von Menschrechtlern unter fragwürdigen Umständen in den internationalen Verkehr bringen. In einer Klimaschutzvereinbarung hatten seinerzeit Vattenfall und der Berliner Senat 2009 auch Kriterien für die "Nachhaltigkeit von Bioenergie" festgelegt. Wörtlich heißt es in dem Papier laut taz: "Dabei sind sich die Vertragsparteien darüber einig, dass Auswahl, Beschaffung und Transport der Biomasse den Mechanismen des Marktes unterliegen. Sie obliegen der unternehmerischen Entscheidung von Vattenfall." Formeln wie "so weit wie möglich" oder "sollen vermieden werden" formulieren zwar ökologische und soziale Ziele, bleiben aber vage, konkrete Standards fehlen.