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Fünf Billionen Euro kostet die Klimaneutralität bis 2045

Es wird teuer: Die Klimaneutralität wird Deutschland rund fünf Billionen Euro kosten, schätzt KfW Research in einer aktuellen Studie. Nichts tun ist allerdings auch keine Option: Schon jetzt haben die Folgen der Extremwetter wie die außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre sowie die Hochwasserkatastrophe von 2021 in Deutschland Schäden von insgesamt über 80 Milliarden Euro verursacht, wie eine Prognos-Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftministeriums ermittelte. Seit dem Jahr 2000 seien jährlich im Schnitt Schäden in Höhe von mindestens 6,6 Milliarden Euro entstanden, heißt es in dem Papier „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“.

1,9 Prozent des BIP müssten für Klimaschutz zusätzlich aufwendet werden

Da scheint es sinnvoller zu sein, das Geld lieber in die Klimaneutralität zu investieren, auch wenn mit der Transformation „beachtliche gesamtwirtschaftliche Investitionserfordernisse“ einhergingen, wie KfW Research schreibt. Durchschnittlich rund 190 Milliarden Euro müssten bis 2045 jedes Jahr investiert werden. Das entspreche 5,2 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Die Mehrinvestitionen, also der Mehraufwand gegenüber dem, was ohnehin hätte getan werden müssen, betragen jährlich gut 70 Milliarden Euro oder 1,9 Prozent des BIP – vergleichbar also mit der Summe, die Deutschland künftig in sein Militär stecken will.

2,1 Billionen Euro müssen in den Verkehrssektor fließen

Die Kosten verteilen sich laut KfW Research unterschiedlich auf die Sektoren: Der Großteil der Klimaschutzinvestitionen würden mit 2,1 Billionen Euro auf den Verkehrssektor erforderlich. Es folgen die Sektoren Energie (875 Mrd. Euro), Industrie mit (620 Mrd. Euro) und private Haushalte (PHH) (636 Mrd. Euro). Auf den Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) entfallen 237 Milliarden Euro. Weitere rund 500 Milliarden Euro seien erforderlich, um die Differenz zwischen dem sektorspezifischen Klimaschutzplan und dem Ziel der Klimaneutralität zu überbrücken. Dies betreffe im Wesentlichen die Sektoren Industrie und Landwirtschaft – sowie zum kleineren Teil den Energiesektor.

Höhe der Schäden sei ein „Alarmsignal“, sagt Steffi Lemke

Doch trotz der gewaltigen Summen ist Nichtstun keine Alternative, wie eine jetzt veröffentlichte Prognos-Studie nahelegt, denn ein Großteil der 80 Milliarden Euro Schäden sei durch Extremwetterereignisse entstanden, die durch die Klimakrise verursacht werden. Diese dürften sich noch häufen, wenn die Politik jetzt nicht entschlossen gegensteuert.

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Bundesumweltministerin Steffi Lemke nannte die Zahlen ein „Alarmsignal“ und verwies auf das Sofortprogramm Klimaanpassung und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, die Abhilfe schüfen. Allerdings sei dies nur der Anfang der Aktivitäten, so Lemke. „Derzeit erarbeiten wir eine neue vorsorgende Klimaanpassungsstrategie und eine Nationale Wasserstrategie. Mit Hilfe der Forschung will ich außerdem eine systematische Erfassung aller Schäden und Kosten für ganz Deutschland aufbauen.“ (kw)

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