Ende Mai hat der dänische Windturbinenhersteller Vestas zwei weitere Anlagenbestellungen mit einer zusammengenommen sehr großen zusätzlichen Grünstromerzeugungskapazität von 127 Megawatt (MW) aus Italien gemeldet. Auffällig für das Mittelmeerland sind die Windparkgrößen von 32 und sogar 95 MW, die im einen der beiden Fälle sogar zu einem der größten Windenergie-Erzeugungsstandorte an Land führen. Auffällig sind aber auch die Turbinengrößen in Gestalt der jeweils für beide Standorte bestellten Vestas-Anlagen mit 162 Meter Rotordurchmesser und 6,4 MW Nennleistung. Bisher hatten Windparks in Italien aufgrund langsamer Genehmigungsverfahren bei der Einführung der aktuell größten Windkraftturbinen deutlich hinter der Entwicklung der Anlagentechnologie beispielsweise in Deutschland zurückgelegen. Die fünf V-162-Turbinen des kleineren Windparks sollen im dritten und die fünf V-162-Anlagen des größeren und zusätzlich mit 14 V-136-4.5 MW zu bestückenden Windparks im vierten Quartal des kommenden Jahres ans Netz, kündigte Vestas an. Die Widnparkstandorte gab der Windturbinenhersteller in beiden Fällen nicht preis. Besteller und vermutlich Betreiber des 95-MW-Großwindparks sollen die Dolomiti-Energia-Gruppe, ein Südtiroler Energieversorger, und das süditalienische Erneuerbare-Energien-Unternehmen IVPC sein.
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Schon mehrmals hatte Vestas auch davor – in einem Zeitraum von rund einem halben Jahr – für Italien Aufträge zu Windparkerrichtungen mit Netzanschlüssen 2026 bekannt gegeben: Am 31. Dezember meldete der lange den Weltmarkt dominierende Anlagenhersteller die Bestellung von drei V-150 mit je 6 MW und zwei V-117 mit jeweils 4,2 MW, zusammen also mit 26 MW, für das Auftrag gebende Alerion San Marco, dessen Windpark Valico Casone Cocca im ersten Quartal 2026 ans Netz soll. Ende März gab Vestas außerdem die Bestellung von V136-4.5 MW für das 50-MW-Projekt Ascoli Satriano and Sant’Agata des führenden italienischen Energieversorgers Edison aus Mailand bekannt, das im ersten Halbjahr 2026 ans Netz soll.
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Vorausgegangen waren ebenfalls noch 2024 Bestellungen für zwei Vestas-Windparks und deren Errichtung im kommenden Jahr 2026 mit sieben V-162-6.4 MW im einen und drei V-162-6.2 MW plus zwei V-150-5.4 MW im anderen Windpark.
Dass der italienische Markt an Interesse gewinnt, zeigt sich auch am Einstieg neuer Akteure wie dem britischen Windparkbetreiber-Unternehmen SSE Renewables. Im November 2024 hatte der Windkraftspezialist den Einstieg ins italienische Windparkerrichten für sein Projekt Castel Favorito und Masseria la Cattiva mit 17,3 MW bekannt gegeben. Der Windpark soll aus Siemens-Gamesa-Anlagen vom Typ SG 3.4-132 bis ebenfalls 2026 entstehen.