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Hochsee-Windparks

Solides Offshore-Wachstum

Zugpferd bei den neuinstallierten Offshore-Anlagen bleibt Großbritannien, wo rund 245 Megawatt (MW) neu ans Netz gingen. Ende Mai stellte Dong Energy, der derzeit größte Offshore-Projektierer, dort seinen Windpark Walney 1 fertig und brachte die 51ste Siemens-Turbine ans Netz. Auf dem besten Weg zum fertigen Windpark ist auch Vattenfall mit dem Projekt Ormonde in der irischen See: Einen Monat nach der Datenerhebung für die EWEA-Statistik errichteten die Installationsteams die letzten Fünf-MW-Anlagen des Hamburger Herstellers Repower. Nun müssen die insgesamt 30 Turbinen nur noch mit dem Festland verkabelt werden.

Weit abgeschlagen liegt Deutschland mit dem Netzanschluss des Ostsee-Windparks Baltic 1 und einzelner Anlagen des Windparks Bard Offshore 1 auf dem zweiten Platz der Statistik. Dabei hat sich das Bard-Windfeld in diesem Jahr mit derzeit 19 installierten Turbinen und insgesamt 80 MW am Netz zum größten deutschen Hochsee-Park gemausert. Der stellvertretende Geschäftsführer Stephan Bormann ist zuversichtlich, dass die Installationen des 400-MW-Projekts nach diversen Verzögerungen Ende 2012 abgeschlossen sein werden. Währenddessen soll nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie in diesem Jahr der Bau zweier weiterer Nordseewindparks in Deutschland beginnen: Der 288-MW-Windpark Nordsee Ost sowie die erste Phase des Windparks Borkum West über 200 MW.

Größte Offshore-Staaten: Großbritannien und Deutschland

Nur Norwegen und Belgien reihen sich noch in die Offshorestatistik des ersten Halbjahres ein. Während in Belgien erste Fundamente für die zweite Ausbaustufe des Windparks Thornton Bank ins Wasser gesetzt wurden, konnte Norwegen noch ein wenig Leistung zum europäischen Seewindausbau beisteuern. Die installierten 15 Kilowatt tragen zwar nur marginal zur Statistik bei, doch steckt in dem am zehnten Juni errichteten Prototypen weit mehr, als die Leistung verrät: Es handelt sich um den Geburtstag des Sway-Projektes, einer schwimmenden Offshore-Anlage, die die Sway AS in den nächsten Jahren zur Marktreife bringen will. Für die Serie plant die Unternehmensausgliederung Sway Turbines eine getriebelose Zehn-MW-Turbine – der Prototyp dieser Eigenentwicklung soll Ende 2012 gebaut werden.

So entfallen beinahe sämtliche Neuinstallationen in diesem Jahr auf Großbritannien und Deutschland. Die beiden Länder werden auch in naher Zukunft noch Vorreiter des Offshore-Ausbaus bleiben. Die besten Voraussetzungen für weitere Projekte hat dabei Deutschland mit genehmigten Projekten über acht Gigawatt geschaffen. Doch umwirbt Großbritannien mit ausgeschriebenen Windclustern über mehr als 40 Gigawatt Leistung zahlreiche Hersteller und Zulieferer und etabliert eine eigene Windindustrie auf der Insel. Wie sich der Offshore-Markt der beiden Länder genau entwickelt, verrät die Augustausgabe von ERNEUERBARE ENERGIEN. (Denny Gille)

Link zur EWEA-Studie: The European offshore wind industry – Key trends and statistics