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Mehr Akzeptanz durch Beteiligung - stimmt das überhaupt?

Wie hängen mehr Beteiligung, höhere Wertschöpfung und Akzeptanz in der Energiewende zusammen? Mit dieser Frage setzt sich ein neues Forschungsprojekt Rewa auseinander. Anhand von zehn Fallbeispielen soll empirisch geklärt werden, ob und in welchem Umfang Wechselwirkungen zwischen den regionalwirtschaftlichen Effekten und Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung sowie der lokalen Akzeptanz von Erneuerbare-Energien-Projekten bestehen.

„Mehr Beteiligung führt zu mehr Akzeptanz – ein häufig bemühtes Narrativ, von dem wir hoffen, dass es der Untersuchung standhält“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE), die das Projekt gemeinsam mit dem Institut für Zukunftsenergie- und Stoffstromsysteme (IZES) und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) durchführt.

Zehn Fallbeispiele, sechs Kommunen

Für die Untersuchung wurden zehn Fallbeispiele in sechs deutschen Kommunen ausgewählt. Dabei lag ein besonderer Fokus auf den Technologien Wind-, Solar- und Bioenergie sowie den verschiedenen Beteiligungsmodellen. Die beteiligten Kommunen sind Reußenköge (Schleswig-Holstein), Lommatzsch (Sachsen), Schlöben (Thüringen), Hünfelden (Hessen), Uttenreuth (Bayern) und Tuningen (Baden-Württemberg).

Für die Analysen der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte wird ein bestehendes Modell des IÖW zur Ermittlung von Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten durch Erneuerbare Energien (WeBEE-Modell) weiterentwickelt, um die Effekte auf regionaler Ebene differenziert nach unterschiedlichen Beteiligungsmodellen berechnen zu können.

Im Fokus: Zusammenhänge zwischen Grad der Beteiligung und Engagement

„Verschiedene finanzielle Beteiligungsformen können für mehr oder weniger hohes Engagement der Bevölkerung und den Kommunen in der Energiewende stehen, führen aber auch zu unterschiedlich hohen Wertschöpfungseffekten in den Regionen“, sagt Steven Salecki vom IÖW: „Wenn sich daraus auch unterschiedliche Effekte für die regionale Akzeptanz ergeben, könnte damit die regionale Bevölkerung intensiver an den wirtschaftlichen Effekten der Energiewende beteiligt und so der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien gestärkt werden.“

Die Akzeptanzanalyse bildet die zweite empirische Grundlage. Dazu werden die Akzeptanzwirkungen auf unterschiedlichen Akteursebenen in den Kommunen erhoben und die Korrelationen mit der wahrgenommenen regionalen Wertschöpfung sowie den unterschiedlichen Beteiligungsformen untersucht.

Erste Zwischenergebnisse noch dieses Jahr

Um zu erkennen, wie weit Bürgerinnen und Bürger Nutzen und EE-Projekte miteinander verknüpfen, werden nicht nur Interviews mit Projektentwicklern und kommunalen Akteuren geführt, sondern auch die Bürger jeder Kommune befragt. „Wir untersuchen, ob die Effekte für die Bevölkerung sichtbar sind und wie sie dem EE-Projekt zugeschrieben werden”, sagt Irina Rau vom IZES.

Zwischenergebnisse werden in der zweiten Jahreshälfte 2021 erwartet. Ziel ist es, sie möglichst breit in der Energiewende-Community, auf kommunaler Ebene sowie der Landes- und Bundespolitik zu teilen und Handlungsempfehlungen abzuleiten. (kw)

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