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RWE verknüpft Batteriespeicher mit Wasserkraftwerken

Lingen war bisher ein wichtiger Standort der alten Energiewelt. Doch das Kernkraftwerk Emsland, das hier sein Ende der 1980er Jahre am Netz ist, darf nur noch bis Ende 2022 Strom produzieren. Danach wird es eingemottet. Doch der Betreiber RWE gibt den Standort nicht einfach auf. Schließlich ist die gesamte Infrastruktur für das Übertragungsnetz vorhanden. Zumal noch ein Gaskraftwerk in der Nachbarschaft weiterhin Strom produziert.

Netzdienstleistung mit Speichern

Außerdem hatte das Kernkraftwerk auch seine Aufgabe für die Netzstabilisierung. Diese wird demnächst ein großer Batteriespeicher übernehmen, den RWE hier baut. Zusammen mit einem zweiten Speicher, der die Systemdienstleistungen vom Steinkohlekraftwerk in Werne bei Unna, etwa 100 Kilometer südlich von Lingen, übernehmen wird, errichtet RWE eine Speicherleistung von 117 Megawatt. Die Speicher seien für die Erhaltung der Netzstabilität auch bei hohen Anteilen schwankender Stromeinspeisung aus erneuerbarer Energieerzeugung nötig, betont der Energieversorger.

Wechselrichter von SMA übernehmen Steuerung

Insgesamt 420 Lithium-Ionen-Batterie-Racks werden an den beiden Standorten in großen Container installiert. Sie werden Strom aus dem Netz einlagern, wenn zu viel davon vorhanden ist und die zwischengespeicherte Energie wieder ins Netz einspeisen, wenn die Erzeugung aus den Ökostromanlagen in der Region nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Die Batteriespeicher können innerhalb von wenigen Millisekunden auf die Frequenz- und Spannungsschwankungen im Netz reagieren. Dafür sorgen die 47 Batteriewechselrichter von SMA.

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Die Sunny Central Storage UP mit jeweils einer Leistung von bis zu 3.960 Kilowatt wandeln nicht nur den Wechselstrom aus dem Netz in Gleichstrom für die Batterien und bei der Einspeisung wieder in netzkonformen Wechselstrom um. Sie übernehmen auch die optimale Steuerung der Be- und Entladung der Speicher, so dass sie einen maximalen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten können.

Speicherleistung um 15 Prozent erhöht

Doch RWE hat eine weitere Innovation in das gesamte Projekt integriert. Denn die Batteriespeicher werden virtuell mit den Laufwasserkraftwerken gekoppelt, die RWE noch weiter südlich entlang der Mosel betreibt. Mit diesen kann RWE durch das Hoch- und Herunterregeln der Durchflussmenge zusätzliche Leistung als Regelenergie bereitstellen. Dadurch steigt die Gesamtleistung der Batterien nochmals um rund 15 Prozent. „Unser Projekt setzt neue Maßstäbe und zeigt, wie wir dem Markt durch die intelligente Verknüpfung von Batterieleistung mit Laufwasserkraftwerken noch mehr Flexibilität zur Verfügung stellen können“, erklärt Andrea Hu-Bianco, Geschäftsführer von RWE Battery Solutions.

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