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Stromrechnung entlasten

Worauf sollte man bei Nachtstromtarifen achten?

Nachtstrom ist in der Tat günstiger, als am Tagstrom. Die Ursache für den Unterschied des Tarifs liegt darin, dass die Stromanbieter darauf aus sind, die von ihnen betriebenen stromerzeugenden Kraftwerke nicht nur tagsüber auszulasten, sondern auch während der Nacht. Aus diesem Grund sind Nachtstromtarife günstiger, als Tagestarife. Die unterschiedlichen Tarife für den Stromverbrauch werden auch Niedertarif und Hochtarif genannt. Für wen aber eignen sich diese Nachtstromtarife und woraus muss man besonders achten?

Nachtstromtarife für Nachtspeicherheizungen oder Unternehmen mit Nachtschicht

Am ehesten lohnen sich solche Nachtstromtarife für alle diejenigen, die ihr Haus oder ihre Wohnung mithilfe einer sogenannten Nachtspeicherheizung und somit mit Strom beheizen. Lohnenswert sind die Nachtstrom Tarife vor allem deshalb, weil solche Heizungen über Nacht durch den Nachtspeicherstrom aufgeladen werden und den in Wärmeenergie umgewandelten Strom während des Tages abgeben. Man kann die Preise in der Nacht allerdings nicht nur als Privatperson nutzen, auch Unternehmen, die zur Aufrechterhaltung ihrer Produktion auf Nachschichten zurückgreifen, können von einem Nachtstromtarif profitieren. Die Stromanbieter haben für die jeweiligen Kunden spezielle Nachtstromtarife.

Installation eines zweiten Stromzählers

Einen solchen Nachtromtarif nutzen können alle Haushalte oder Betriebe, in denen die technische Voraussetzung geschaffen wurde, um zwischen Tagesstrom und Nachtstrom unterscheiden zu können. Das funktioniert auf zwei unterschiedliche Arten:

• Installation eines zweiten Stromzählers (Zweitarifzähler) neben dem klassischen Zähler (zwei verschiedene Einzelstromzähler)

• Einbau einer Funksteuerung bzw. Zeitschaltuhr zum Umschalten des Stromzählers (Doppelstromzähler)

Die notwendigen Umbaumaßnahmen bzw. die Umrüstungen werden vom ortsansässigen Stromanbieter vorgenommen oder werden von diesem an einen entsprechenden Handwerksbetrieb deligiert. Es ist ratsam, hier nicht aktiv werden, denn eine fehlerhafte, nicht fachgerechte Installation kann zu Problemen führen. Bei einem Wechsel des Stromanbieters bleibt der vorhandene Stromzähler in Betrieb und wird nur bei Bedarf erweitert oder ausgetauscht.

Wie wird der Nachtstrom erzeugt?

Immer mehr Menschen in Deutschland legen Wert darauf, „sauberen“ Strom zu beziehen und suchen deshalb nach Anbietern, deren Stromerzeugung im Bereich der erneuerbaren Energien angesiedelt ist. Bevorzugt wird hier Strom aus Wasser- oder Windkraftwerken und viele Konsumenten verzichten bewusst auf Strom, der mithilfe von Kernkraft- oder Kohlekraftwerken produziert wurde. Zugegebenermaßen ist Strom aus dem Bereich der erneuerbaren Energien meist teurer, aber auch diese Stromanbieter können inzwischen sehr günstige Nachtstromtarife anbieten.

Den Zeitpunkt des Umschaltens auf Nachtstrom beachten

Wer sich für die Nachtstromtarife in seiner Region interessiert, der ist gut beraten, vor der Auswahl eines Anbieters vor allem darauf zu achten, um welche Uhrzeit dieser von Tagesstrom auf Nachtstrom umschaltet. Normalerweise geschieht die Umstellung auf Nachtstrom zwischen 20 Uhr und 22 Uhr am Abend. Je früher ein Stromanbieter auf den günstigeren Nachttarif umschaltet, umso mehr Geld kann der Endverbraucher sparen. Hat man einen Anbieter gefunden, der beispielsweise um 21 Uhr umschaltet, dann sollte man nach dem Vertragsabschluss darauf achten, dass man alle infrage kommenden Geräte auch wirklich erst ab diesem Zeitpunkt einschaltet. Der Laptop oder Smartphone werden also erst nach 21 Uhr zum Aufladen mit dem Stromnetz verbunden und auch die Waschmaschine oder der Geschirrspüler sollten erst ab diesem Zeitpunkt in Betrieb genommen werden. In einem eigenen Haus ist dies kein Problem und selbst in einer Mietwohnung mit Nachbarn stören die heute meist sehr leise laufenden Geräte fast nie.

Den eigenen Verbrauch kontrollieren

Ob sich ein Wechsel zum Nachtstromtarif tatsächlich lohnt, hängt hauptsächlich davon ab, wie sich der Verbrauch des Interessanten über den Tag hinweg verteilt. Da das Heizen mit Strom in der Regel teurer ist, als z. B. mit Erdöl oder Erdgas, sollte man den eigenen Verbrauch kontrollieren. Erst bei einem nächtlichen Verbrauchsanteil von über 70 Prozent lohnt der Umstieg zu den Nachtstromtarifen tatsächlich und man spart viel Geld. Man kann ja einfach mal überlegen, welche Geräte man auch in der Nacht laufen lassen könnte, statt sie am Tage zu starten. Mit ein wenig Organisationstalent funktioniert dies bestimmt. Liegt der Verbrauch während der Nacht hingegen unter 70 Prozent, so sollte man gut überlegen, ob der Wechsel wirklich sinnvoll ist.

Anbieter für Nachtstromtarife vergleichen

Falls man einen Wechsel vom Tagesstromtarif in einen Nachtstromtarif vollzieht, sollte man unbedingt die in der Region ansässigen Anbieter für Strom miteinander vergleichen. Normalerweise ist der Nachtstrom zwischen 20 und 40 Prozent günstiger, die genaue Höhe hängt aber vom jeweiligen Anbieter ab. Aus diesem Grund sollte man die Nachtstromtarife genau unter die Lupe nehmen und sich für den Versorger entscheiden, der den besten Nachttarif anbietet und im Idealfall noch sehr früh am Abend auf die Versorgung mit Nachtstrom umschaltet. Wo diese beiden Gegebenheiten zusammenkommen, ist sparen mithilfe von Strom durchaus möglich. Einen solchen Vergleich von Stromanbietern kann man über das Internet durchführen. Zahlreiche Verbraucher- und Vergleichsportale bieten Online-Formulare an, in die man neben dem Wohnort auch den eigenen Bedarf einträgt und als Ergebnis eine Liste mit möglichen Stromanbietern erhält. Zusätzlich bekommt man in der Ergebnisliste schon eine Übersicht zu den wichtigsten Leistungen und Kosten des jeweiligen Anbieters.

Auf Preisgarantien der Stromanbieter achten

Leider zeigt die Erfahrung, dass die Strompreise stetig nach oben gehen, sich mit Strom zu versorgen, wird also ständig teurer. Das belastet den Geldbeutel des Konsumenten immens. Worauf trotzdem von den Endverbrauchern noch nicht immer geachtet wird, ist eine vom Stromanbieter gewährte Preisgarantie. Eine solche Garantie bedeutet, dass sich der Strompreis innerhalb des genannten Zeitraumes nicht verändert. Damit erhält der Verbraucher eine größere Planungssicherheit hinsichtlich seiner Ausgaben. Je länger der Garantiezeitraum ist, desto besser ist dies für den Verbraucher, deshalb sollte man sich im Rahmen eines Vergleichs nach dem Stromanbieter umschauen, der das beste Angebot in diesem Bereich macht.

Die Kosten für die Installation der Nachtspeicherheizung

Die technischen Möglichkeiten von Nachtspeicherheizungen werden von den Herstellern immer weiter verbessert. Zwar kommen solche Heizungen nicht mehr ganz so oft zum Einsatz, aber wer sich dazu entschließt, sie installieren zu lassen, der kann mit ihnen Geld sparen. Die Investitionssumme für eine solche Nachtstromheizung kann zwar zwischen etwa 500 Euro und 1.700 Euro liegen und auch die Betriebskosten von etwa 29 Cent pro Kilowattstunde kommen noch hinzu. Nutzt man aber die Heizungen konsequent und versucht zudem, auch alle anderen „Verbraucher“ im Haushalt (Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Smartphone, Laptop, Tablet-PC) vor allem in den Nachtstunden in Betrieb zu nehmen bzw. aufzuladen, dann erhöht dies den Bedarf in der Nacht und ein Nachtstromtarif kann sich auf lange Sicht auszahlen.

Autorin: Nina Thomsen